
Am 21. April 2025 verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren in seiner Residenz Santa Marta. Sein Tod kam an Ostermontag, einem für die katholische Gläubigen besonders bedeutenden Feiertag. Nur einen Tag nach seinem Ableben wurden erste Bilder des verstorbenen Pontifex im offenen Sarg veröffentlicht, die weltweit Aufsehen erregten. Papst Franziskus liegt in einer Kapelle seiner Residenz, bekleidet mit einem purpurnen Messgewand, einer weißen Mitra und einem Rosenkranz auf den Händen. Angehörige der Kurie, Kardinäle sowie Angestellte des Vatikans können am offenen Sarg Abschied nehmen, der vor einem Altar steht, an dem der Papst häufig die Frühmesse zelebrierte.
Der Leichnam des Papstes wird im Laufe der Woche in den Petersdom überführt, wo Gläubige die Möglichkeit haben, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Ein Kollegium aus Kardinälen wird den genauen Termin für die Beisetzung festlegen, wobei Samstag als mögliches Datum genannt wird. Staatsgäste, darunter auch der amerikanische Präsident Donald Trump, sind zur Trauerfeier eingeladen, was die politische Bedeutung des Papstamts unterstreicht.
Ein letzter Wunsch
In seinem Testament, datiert auf den 29. Juni 2022, legte Franziskus fest, dass seine sterblichen Überreste in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom ruhen sollen. Diese Basilika war seine Lieblingskirche, wo er oft betete. Franziskus wünschte sich ein einfaches Grab ohne besonderen Schmuck, das lediglich mit der Inschrift „Franciscus“ versehen sein soll. Dies ist eine bemerkenswerte Abkehr von der Tradition, nach der Päpste üblicherweise im Petersdom oder in den vatikanischen Grotten bestattet werden.
Die Basilika Santa Maria Maggiore hat bereits sechs Päpste bestattet, der letzte von ihnen war Clemens IX. im Jahr 1669. Die Entscheidung von Franziskus, in dieser Kirche begraben zu werden, reflektiert seine demütige und bescheidene Persönlichkeit, die in seinen letzten Lebensjahren auch von einem Engagement für den Weltfrieden und die Brüderlichkeit unter den Völkern geprägt war. Diese Werte sind auch im Testament des Papstes verankert, das seine Opferbereitschaft in den Dienst einer friedlicheren Welt dokumentiert.
Die Geschichte des Papsttums ist eine facettenreiche Erzählung, die von der Spätantike bis zur Gegenwart reicht. Gegründet auf der Tradition der Nachfolge des Apostels Simon Petrus, entwickelte sich das Papsttum über die Jahrhunderte zu einer bedeutenden religiösen und politischen Institution. Die Reformbewegungen des 11. Jahrhunderts führten zu einer Stärkung des Papstamts und der römischen Kirche, die in den folgenden Jahrhunderten sowohl kulturell als auch spirituell Einfluss gewann. Papst Franziskus, der 2013 als erster Jesuit und Südamerikaner Papst wurde, steht in dieser Tradition, welche die institutionelle Autorität des Papsttums über die Jahrhunderte hinweg formte.
Der Tod von Papst Franziskus markiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern wirft auch Fragen über die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche auf. Sein unkonventioneller Stil und sein Aufruf zu einem dialogorientierten Ansatz könnten langfristige Auswirkungen auf das Papsttum und die globale katholische Gemeinschaft haben.