
Am 27. März 2025 wird weiterhin nach Abel Assefa H. gesucht. Der 19-Jährige wird seit dem 3. März 2023 vermisst, nachdem er sein Zuhause in Köthen, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, unerwartet verlassen hat. Trotz intensiver Suchmaßnahmen konnte die Polizei bislang keine Hinweise auf seinen Verbleib finden. Der Fall sorgt nicht nur aufgrund des langen Zeitraums der Abwesenheit, sondern auch wegen der Ungewissheit über das Wohlergehen des jungen Mannes für Besorgnis.
Die Polizei bittet um Unterstützung aus der Bevölkerung und führt regelmäßig Suchaktionen durch. Abel hat eine schlanke Statur, ist etwa 1,76 Meter groß und hat kurze, schwarze gelockte Haare. Informationen über seine Kleidung am Tag des Verschwindens sind nicht bekannt. Hinweise können direkt beim Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld unter der Telefonnummer 03496/4260 oder per E-Mail an efst.prev-abi@polizei.sachsen-anhalt.de gemeldet werden, um bei der Suche nach dem Vermissten zu helfen.
Vermisstenfälle in Deutschland
Abels Fall reiht sich in die Vielzahl der Vermisstenanzeigen ein, die jährlich in Deutschland aufgegeben werden. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) werden über 100.000 Vermisstenanzeigen pro Jahr aufgezeichnet, was etwa 300 Anzeigen täglich entspricht. Die überwiegende Mehrheit dieser Fälle sind Jugendliche und Kinder, die oft kurz nach ihrem Verschwinden wieder aufgefunden werden.
Die Gründe für das Verschwinden sind vielfältig und reichen von familiären Problemen über psychische Erkrankungen bis hin zu freiwilligem Untertauchen. Besonders häufig werden Kinder und Jugendliche vermisst, was in den letzten Jahren auch aufgrund sozialer und familiärer Spannungen zugenommen hat. In 2024 wurden rund 18.100 Kinder vermisst, wobei die große Mehrheit bis zum Ende des Jahres aufgeklärt wurde. Die Aufklärungsquote in Deutschland liegt insgesamt bei etwa 97 %.
Suchmaßnahmen und Herausforderungen
Die Polizeidienststellen sind in erster Linie verantwortlich für die unmittelbare Personensuche und bewerten dabei den Risiko-Grad eines Vermisstenfalls. Bei akuter Gefahr wird in der Regel auf groß angelegte Suchmaßnahmen zurückgegriffen, oft unter Einbeziehung von örtlichen Rettungsdiensten und speziellen Suchtrupps. Das BKA unterstützt die lokalen Behörden durch eine Vielzahl an Maßnahmen, darunter Fahndungen und die Bereitstellung von Schnittstellen für Meldungen über vermisste Personen.
Die Arbeit der Ermittlungsbehörden wird durch ein digitales Informationssystem namens INPOL unterstützt, das alle relevanten Daten zu vermissten Personen erfasst. Zudem kommt die Datenbank „Vermi/Utot“ zum Einsatz, die Informationen über vermisste Personen und unbekannte Tote enthält. Eine Person gilt als vermisst, wenn ihr Aufenthalt unbekannt ist und von einer Gefährdung für Leib oder Leben ausgegangen werden kann. Besonders bei vermissten Minderjährigen wird grundsätzlich von einer solchen Gefährdung ausgegangen, was eine schnelle Reaktion der Behörden erforderlich macht.
Die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen wie dem Weißen Ring bietet zusätzliche Unterstützung für Angehörige und ermöglicht eine psychologische Betreuung nach dem Auffinden von vermissten Personen. Der Einsatz sozialer Medien hat sich ebenfalls als hilfreich erwiesen, um die Reichweite von Suchaktionen zu erhöhen und Informationen rascher zu verbreiten.
Die Vermisstenfallstatistik macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Angehörige schnell handeln und der Polizei alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Nur durch das Zusammenspiel von Behörden und Zivilgesellschaft können Vermisstenfälle effektiv gelöst werden und das Wohl jeder vermissten Person sichergestellt werden.
In Anbetracht der umfassenden Herausforderungen im Umgang mit Vermisstenfällen wird sichtbar, wie wichtig es ist, Fälle wie den von Abel Assefa H. im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten, um möglicherweise entscheidende Hinweise zu erhalten.