
Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat sich am 25. Februar 2025 konstituiert und zählt nun 152 Abgeordnete. Damit hat sich die Größe der Fraktion im Vergleich zur vorherigen Legislaturperiode verdoppelt. Dies erfolgte nach der Bundestagswahl, bei der die AfD ein historisch starkes Ergebnis erzielte und insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern die meisten Stimmen erhielt. Maximal Krah und Matthias Helferich gehören zur neuen Fraktion, die unter der Führung von Alice Weidel und Tino Chrupalla steht. Beide wurden mit über 90 Prozent ihrer Stimmen bestätigt. Zu den Stellvertretern der Fraktionsführung zählen Sebastian Münzenmaier, Beatrix von Storch, Jörn König, Markus Frohnmaier und Stefan Keuter. Compact Online berichtet, dass die AfD insgesamte 10,2 Millionen Wähler hinter sich vereint.
Ein besonders bemerkenswertes Ergebnis erzielte die AfD in Thüringen, wo sie fast 40 Prozent der Zweitstimmen erreichte. In 150 Wahlgemeinden des Bundeslandes übertraf sie sogar 50 Prozent der Stimmen, und in 20 Fällen landete sie über 60 Prozent. Die höchsten Ergebnisse wurden mit 71 Prozent in Göschitz und 73 Prozent in Karlsdorf dokumentiert.
Wahlziele und Herausforderungen
Tino Chrupalla betonte die Absicht der AfD, auf ihre Rechte im Bundestag zu pochen und sich um die Position eines Vizepräsidenten zu bemühen. Im Wahlkreis 162 (Chemnitzer Umland-Erzgebirgskreis I) gewann Maximilian Krah mit 44,2 Prozent der Erststimmen. Tino Chrupalla, der Bundesvorsitzende der AfD, konnte im Wahlkreis 156 (Görlitz) mit großem Abstand siegen. In der Diskussion um die politische Ausrichtung der AfD wird zunehmend auf deren radikalere Rhetorik hingewiesen, besonders im Kontext des anhaltenden Konflikts in der Ukraine sowie den damit verbundenen Herausforderungen.
Bei den Jungwählern erzielte die AfD ein Ergebnis von 19 Prozent und belegte damit den zweiten Platz hinter den Linken. Bei den Wählern im Alter von 30 bis 44 Jahren war die Partei sogar um den ersten Platz. Es wird beobachtet, dass etwa 830.000 ehemalige CDU-Wähler zur AfD gewandert sind. Trotz dieser Erfolge stehen die Politiker der AfD, wie Alice Weidel und Björn Höcke, vor großen Herausforderungen.
Öffentliche Wahrnehmung und zukünftige Perspektiven
Die AfD bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung umstritten. Während die Partei sich über die erzielten Ergebnisse freut, wird auch über die Ängste und Ressentiments gesprochen, die viele Wähler zur Unterstützung der AfD bewegten. Auch wenn die Wahlparty der AfD in Berlin-Reinickendorf verhaltenen Jubel erlebte, spiegelt das Ergebnis von knapp 20 Prozent dennoch einen bedeutenden Aufstieg wider. Zukünftige Koalitionsgespräche und die Positionierung gegenüber anderen Parteien bleiben entscheidende Themen. Weidel äußerte im Wahlkampf die Forderung nach einer Koalition mit der Union, wobei sie vor möglichen „Betrügereien an Wählern“ warnte, falls die Union mit den Linken zusammenarbeiten sollte.
Die AfD wird in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, was ihre politischen Ambitionen in diesen Regionen zusätzlich kompliziert. zukünftige Wahlen werden zeigen, ob die AfD ihr Potenzial weiter ausschöpfen kann oder ob sie an die Grenzen ihrer Wählerbasis stößt. ZDF hebt hervor, dass die AfD durch die vergangene Wahl die politische Landschaft in Deutschland nachhaltig beeinflussen kann.
Es bleibt abzuwarten, welche Strategie die AfD in den kommenden Monaten und Jahren verfolgen wird, während die politischen Gegner sich zunehmend auf sozialpolitische Themen konzentrieren werden, um die Wähler zurückzugewinnen.