Deutschland

Altersarmut für Mütter: Ein Aufruf zum Handeln für Frauen in Deutschland!

In Deutschland leben derzeit 20,3 Millionen Mütter, was etwa einem Viertel der Bevölkerung entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle von Müttern in der Gesellschaft, werfen aber auch alarmierende Fragen zur Altersvorsorge auf. Wie fr.de berichtet, könnte eine Vielzahl dieser Mütter in der Rentenphase in Altersarmut rutschen.

Ein bemerkenswerter Faktor hierbei ist die von vielen Müttern durch Kindererziehung vorgenommene Unterbrechung ihrer Erwerbstätigkeit. Diese Erziehungszeiten können allerdings nur begrenzt Rentenansprüche erhöhen. So können Mütter für bis zu drei Jahre Kindererziehung einen Rentenpunkt pro Jahr anrechnen lassen, während Kinderberücksichtigungszeiten für Teilzeitarbeit bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes – jedoch gedeckelt – ihre Rentenansprüche um bis zu 50 Prozent steigern können.

Rentenansprüche und Gender Pension Gap

Trotz dieser Maßnahmen ist die Realität für viele Frauen ernüchternd. Viele verdienen nicht genug, um sich alleine und mit Kind langfristig abzusichern, wie eine Berechnung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zeigt. Nach aktuellen Daten beträgt der Gender Pension Gap, also die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern im Alter, alarmierende 29,9 Prozent. Frauen, die 65 Jahre oder älter sind, erhalten im Durchschnitt 17.814 Euro an Alterseinkünften, während Männer in derselben Altersgruppe durchschnittlich 25.407 Euro beziehen, wie tagesschau.de berichtet.

Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich durch die oftmals schlechtere Bezahlung in den von Frauen mehrheitlich besetzten Berufen und die häufigere Teilzeitarbeit. So arbeiten 47,4 Prozent der Frauen in Teilzeit, im Vergleich zu nur 10,6 Prozent der Männer. Das wird noch deutlicher, wenn Kinder im Haushalt leben: 63,6 Prozent der Frauen sind dann in Teilzeit beschäftigt. Statistiken zeigen außerdem, dass 20,9 Prozent der Frauen ab 65 Jahren als armutsgefährdet gelten, während es bei Männern nur 17,5 Prozent sind.

Herausforderungen im deutschen Sozialstaat

Der deutsche Sozialstaat bietet zwar Sicherheiten, hat jedoch eine erhebliche familienorientierte Ausrichtung. So wird durch das Ehegattensplitting und Hinterbliebenenrenten häufig ein klassisches Familienmodell unterstützt. Diese Strukturen wirken sich auf die Rentenansprüche der Mütter aus, da ihre eigene Leistung in der Erwerbsarbeit hinter der unentgeltlichen Sorgearbeit zurücktritt. Ein zukunftsweisender Kitaausbau, der seit den 2000er Jahren stattfand, hat vielen Müttern eine eigenständige Erwerbskarriere ermöglicht und könnte wichtige Veränderungen herbeiführen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Angleichung der Rentenansprüche zwischen Männern und Frauen nur schleppend vorankommt.

Ein entscheidender Aspekt, der oft übersehen wird, ist die ungleiche Arbeitsteilung zwischen Vätern und Müttern sowie die unterschiedlichen Arbeitszeiten. Diese Faktoren tragen erheblich zur Rentenlücke und letztlich zu einem erhöhten Risiko von Altersarmut für Frauen bei. Wie es destatis.de thematisiert, basiert der deutsche Sozialstaat weitgehend auf unentgeltlicher Sorgearbeit, was die Herausforderungen für Frauen in der Rente verstärkt.

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