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Boom der Privatschulen: Schülerzahlen steigen – was steckt dahinter?

Die Bildungslandschaft in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, insbesondere im Bereich der Privatschulen. Laut Schwäbische.de ist die Anzahl der allgemeinbildenden Privatschulen von 3.500 im Schuljahr 2013/2014 auf 3.800 im Schuljahr 2023/2024 gestiegen. In diesem Zeitraum sank die Zahl der öffentlichen Schulen von 30.300 auf knapp 29.000.

Diese Entwicklung geschieht parallel zur steigenden Anzahl schulplichtiger Kinder, die von 8,4 Millionen im Jahr 2013/2014 auf 8,8 Millionen in der aktuellen Schuljahresperiode ansteigt. Die Zahl der Schüler an Privatschulen hat sich ebenfalls erhöht, von 730.400 auf 801.100. Der Anteil der Schüler, die eine Privatschule besuchen, bleibt dabei konstant bei etwa 9 % der Gesamtzahl der Schüler.

Einblicke in spezifische Privatschulen

Ein Beispiel für den Anstieg im Ganztagsbereich ist die Urspringschule bei Schelklingen, wo die Schülerzahl in diesem Bereich auf mehr als 170 angewachsen ist. Die Kosten für die Ganztagsschule liegen zwischen 7.000 und 10.000 Euro pro Jahr, während die Internatsplätze etwa 43.000 Euro jährlich kosten. Trotz Zuschüssen vom Land Baden-Württemberg sehen sich solche Einrichtungen auch mit steigenden Kosten konfrontiert, was durch die Verfügbarkeit von Teilstipendien, die von Leistung und Engagement abhängen, gemildert wird.

Die Franz-von-Sales-Schule in Obermarchtal zählt derzeit 730 Schüler und verzeichnet stabile Anmeldungen. Davon entfallen 502 Schüler auf die Mädchenrealschule, 163 auf die Jungenrealschule und 65 auf das Aufbaugymnasium. Im Bischof-Sproll-Bildungszentrum in Biberach-Rißegg sind aktuell 1.206 Schüler verteilt auf vier Schularten eingeschrieben, mit einer besonders hohen Nachfrage in der Realschule.

Finanzielle Aspekte der Privatschulen

Die Schulgeldkosten variieren je nach Schule. So beträgt das Schulgeld an der Obermarchtal Schule für das älteste Kind zwischen 51 bis 90 Euro pro Monat, Geschwister sind kostenlos. In Biberach liegen die Gebühren bei 42 Euro für die Grundschule und 63 Euro für weiterführende Schulen ebenfalls mit einer kostenlosen Regelung für Geschwister. Im nationalen Durchschnitt bezahlen Eltern für einen Platz an einer Privatschule etwa 2.032 Euro pro Jahr.

Besonders bemerkenswert sind die regionalen Unterschiede: In Hessen zahlen Eltern im Durchschnitt 3.230 Euro, während in Sachsen die Kosten lediglich 1.239 Euro betragen. Etwa 7 % der Privatschüler investieren mehr als 5.000 Euro pro Jahr in die Schulbildung. In vielen Familien wird die Zahlung von Schulgeld auch steuerlich geltend gemacht, so haben im Jahr 2020 rund 595.000 Kinder und Jugendliche Schulgeld in der Lohn- und Einkommensteuer angegeben.

Die aktuelle Entwicklung der Privatschulen verdeutlicht den wachsenden Einfluss und die Akzeptanz von alternativem Bildungsangeboten in Deutschland. Die steigenden Schülerzahlen sind ein Indikator für eine zunehmende Nachfrage nach diesen Einrichtungen, während gleichzeitig die Herausforderungen im öffentlichen Schulsystem sichtbar werden. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Bildungslandschaft in Deutschland haben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Schelklingen, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
privatschulen.de

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