DeutschlandMüllheim

Rettet die Alte Markthalle: Zukunft der Nahversorgung in Bollschweil!

Die Initiative „Alte Markthalle“ in Bollschweil, etwa zehn Kilometer südlich von Freiburg, verfolgt das ambitionierte Ziel, die Nahversorgung in der Region zu sichern. Angesichts der Herausforderungen, die ländliche Gebiete in Deutschland durch den demografischen Wandel und eine alternde Bevölkerung erfahren, ist die Notwendigkeit einer gut funktionierenden Nahversorgung wichtiger denn je. Angebote des täglichen Bedarfs sind häufig nicht in unmittelbarer Nähe, was insbesondere für Menschen ohne Auto große Belastungen mit sich bringt.

Aktuell verkauft die Alte Markthalle Obst, Gemüse und Blumen, jedoch nur bis 2026. Peter Gißler von der Initiative betont die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Finanzierung, um die Markthalle langfristig zu erhalten. Ziel ist es, den einzigen Laden in Bollschweil weiterzuführen und um ein Café zu erweitern. Diese Idee wird als wertvolle Ergänzung zu den bestehenden Dienstleistungen angesehen, da sie nicht nur die Nahversorgung stärkt, sondern auch einen sozialen Treffpunkt schafft.

Kooperation und Entwicklung

Die Beteiligung anderer Gruppen spielt eine entscheidende Rolle bei der Projektentwicklung. Persönlicher Austausch hat der Initiative geholfen, klare Vorstellungen zur Organisation und Mitbestimmung zu formulieren. Luna Waitkuwait von der Kombucha-Brauerei St. Ferment erhofft sich durch das Projekt KoWerk mehr Planungssicherheit für ihre Produkte. Auch die Gemüsegärtnerei Piluweri aus Müllheim verfolgt eine genossenschaftliche Organisation, um Mitbestimmung zu stärken und den Rückzug älterer Gesellschafter abzufedern.

Fabian Winkler von Piluweri hebt die Methodik der Lernwerkstatt hervor. Die Evaluation dieses Pilotprojekts steht im Frühjahr 2025 an, und eine Abschlussveranstaltung ist für April 2025 geplant. Das langfristige Ziel der Lernwerkstatt ist es, ein ähnliches Programm bundesweit anzubieten und dezentrale, digitale Lerneinheiten zu entwickeln, um ein breiteres Publikum zu erreichen.

Herausforderungen der ländlichen Versorgung

Die Herausforderungen, mit denen ländliche Regionen konfrontiert sind, machen deutlich, warum Projekte wie die Alte Markthalle von Bedeutung sind. Laut Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft stehen ländliche Gebiete oft vor dem Rückzug wesentlicher Dienstleistungen. Die Schließung kleiner Lebensmittelläden und die Entstehung großer Supermärkte in verkehrsgünstigen Lagen verschärfen das Problem. Zwei Drittel der Bewohner ländlicher Räume leben mehr als 1.000 Meter oder 15 Minuten Fußweg vom nächsten Lebensmittelgeschäft entfernt.

Weitere Problembereiche sind der Anstieg von Online-Handel und Lieferservices, die vor allem ältere und sozial schwächere Menschen vor Herausforderungen stellen. Diese gefährdeten Gruppen sind oft auf Mobilitätsangebote angewiesen, um ihre Grundversorgung sicherzustellen. Projekte wie die Alte Markthalle zielen darauf ab, diese Defizite auszugleichen und eine tragfähige Nahversorgung zu gewährleisten.

Das Konzept von Mehrfunktionshäusern bietet darüber hinaus Lösungsansätze zur Stärkung der Grundversorgung in ländlichen Regionen. Diese können als zentrale Treffpunkte fungieren, in denen verschiedene Dienstleistungen gebündelt werden, und damit die Lebensqualität in oft unterversorgten Gebieten erhöhen. Durch gezielte Förderungen im Rahmen von Projekten wie dem BULE wird die Entwicklung solcher Räume unterstützt, um die Attraktivität ländlicher Gemeinden zu steigern.

Die Bemühungen der Initiative „Alte Markthalle“ sind ein Beispiel für das Potenzial, das gemeinschaftliche Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Regionen haben. Die bevorstehenden Entwicklungen werden mit Spannung erwartet, während der Bedarf nach effektiven Lösungen zur Sicherstellung der Nahversorgung ungebrochen bleibt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bollschweil, Deutschland
Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
bmel.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert