Baden-Württemberg

Ein neues Leben für Hühner: Rettungsoffensive in Baden-Württemberg!

In Baden-Württemberg leben mehr als eine Million Hühner in Bodenhaltung, ein Umstand, der in den letzten Jahren sowohl aufgrund von Tierschutzbedenken als auch durch einen zunehmenden Trend zur Selbstversorgung auf den Radar der Öffentlichkeit gerückt ist. Der Verein Rettet das Huhn spielt dabei eine zentrale Rolle. Er vermittelt Hühner an Privatpersonen, um ihnen das Schicksal der Schlachtung zu ersparen. Jährlich gelingt es dem Verein, 12.000 Hühner einen neuen Lebensweg zu ermöglichen. Laut Nicole Herrmann, die die Vermittlung und Pflege der geretteten Tiere koordiniert, sind die Hühner oft stark abgemagert und müssen nach ihrer Rettung intensiv aufgepäppelt werden.

Hühner, die in Legebetrieben gehalten werden, haben in der Regel eine kurze Lebensspanne von ein bis zwei Jahren. Nach dieser Zeit werden sie häufig geschlachtet oder zu Tierfutter verarbeitet. Diese alarmierenden Fakten verdeutlichen die Notwendigkeit von Initiativen wie „Rettet das Huhn“, die sich der Rettung dieser Tiere verschrieben haben. Ein prägnantes Beispiel ist Simone Metzger aus Stuttgart-Vaihingen, die sieben gerettete Hühner, darunter das besonders auffällige Ophelia, in ihrem Garten aufgenommen hat. Sie berichtet, dass die Hühner nach ihrer Rettung eine bemerkenswerte positive Verhaltensänderung zeigen und ihre neue Umgebung sichtlich genießen.

Tierschutz und Hühnerhaltung im Wandel

Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2007 wurden bereits über 146.264 Hühner gerettet. Der Verein kooperiert eng mit Betrieben, um alte Hühner zu retten, wenn neue Junghennen in die Legebetriebe einziehen. Diese Rettungsaktionen finden häufig nachts statt, was dazu beiträgt, die Hühner zu beruhigen. In den letzten Jahren hat sich auch das Bewusstsein für artgerechte Hühnerhaltung gewandelt. Eine der Ursachen dürfte die Corona-Pandemie sein, die zu einem Anstieg der Suchanfragen nach Hühnerstall-Bauanleitungen führt. Viele Menschen suchen nach der Möglichkeit, eigene Frühstückseier zu holen, wobei Metzger betont, dass die Freude an Hühnern über deren Eierproduktion hinausgeht.

Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es noch viele Herausforderungen im Bereich der Hühnerhaltung. Bis Ende 2009 war beispielsweise die herkömmliche Käfighaltung erlaubt, bei der vier oder fünf Hennen auf schrägem Drahtgitter zusammengepfercht wurden. Eine Legehenne hatte in dieser Haltung weniger Platz als eine DIN A4-Seite. Der Wechsel zu modernen Kleingruppen-Käfigen erlaubt mehr Platz und Ausstattung wie Nestflächen und Sitzstangen, doch die Realität sieht oft anders aus. Aufgrund des Platzmangels können die Hennen die zur Verfügung stehenden Einrichtungen nur eingeschränkt nutzen, was zu Stress, Verhaltensstörungen und Verletzungen führt. Informationen zu diesen Bedingungen bietet auch der Deutscher Tierschutzbund.

Die positive Entwicklung bei der Hühnervermittlung und die wachsende Popularität der Hühnerhaltung sind deutliche Zeichen einer gesellschaftlichen Veränderung hin zu mehr Verantwortung gegenüber Tieren. Initiativen wie „Rettet das Huhn“ tragen dazu bei, den Hühnern ein neues Leben zu ermöglichen und das Bewusstsein für artgerechte Haltung zu stärken. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Fortschritte in der Hühnerhaltung erzielt werden können, um den Tieren ein möglichst würdevolles Leben zu bieten.

Statistische Auswertung

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Löwenstein, Deutschland
Beste Referenz
swr.de

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