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Vögel zeigen verblüffende Intelligenz: Evolution der Kognition im Fokus!

Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben bemerkenswerte Fortschritte im Verständnis der kognitiven Fähigkeiten von Vögeln erzielt. Ihre Forschung zeigt, dass einige Vogelarten, insbesondere Rabenvögel und Papageien, komplexe kognitive Fähigkeiten aufweisen, die in vielerlei Hinsicht menschenähnlich sind. Zehntausende von Jahren evolutionärer Entwicklung scheinen diesen Tieren eine Reihe von kognitiven Fähigkeiten zu verleihen, die sie in die Lage versetzen, ähnlich wie Menschenaffen Probleme zu lösen und Werkzeuge zu nutzen. Dies berichtet die Uni Heidelberg.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Pallium im Vorderhirn der Vögel, welches essenziell für höhere kognitive Funktionen ist. Bei Menschen besteht das Pallium hauptsächlich aus der gefalteten Großhirnrinde, während Vögel eine andere, weniger komplexe Struktur aufweisen. Trotz dieser Unterschiede zeigen die Ergebnisse der Forscher, dass die neuronale Organisation des Palliums Ähnlichkeiten mit dem Neokortex der Säugetiere aufweist. Dies weckt neues Interesse und wirft Fragen über die evolutionäre Entwicklung ähnlicher kognitiver Strukturen auf, wie die Studien von Onur Güntürkün und Andreas Nieder zeigen, die in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurden.

Kognitive Fähigkeiten und neuronale Strukturen

Die Wissenschaftler nutzten hochmoderne Einzelzelltechnologien, um die Zelltypen im Pallium bei Hühnern zu kartieren und deren Struktur mit Datensätzen von Mäusen und Reptilien zu vergleichen. Hierbei wurden starke Ähnlichkeiten bei den Nervenzellen festgestellt, die für die Regulierung der Gehirnaktivität verantwortlich sind. Neuronen für die Signalübertragung haben sich dynamisch entwickelt, wobei einige unverändert blieben, während andere sich stark veränderten. Diese Erkenntnisse stellen die bisherigen Annahmen zur Evolution dieser Gehirnregionen in Frage.

Besonders auffällig ist, dass bestimmte neuronale Strukturen im Vogelhirn, besonders bei Rabenvögeln, mit bewussten Sinneswahrnehmungen in Verbindung stehen. Die Studien zeigen, dass diese Vögel eine hohe Nervenzellen-Dichte aufweisen, was zu ihren erweiterten kognitiven Fähigkeiten beiträgt. Außerdem ergaben Messungen der neuronalen Aktivität bei Krähen, dass ihre Entscheidungen bei visuellen Reizen eng mit der Aktivität im Pallium korrelieren.

Die evolutionäre Perspektive

Die evolutionäre Vergangenheit von Vögeln und Säugetieren lässt sich auf eine gemeinsame Linie zurückführen, die sich vor etwa 300 Millionen Jahren divergierte. Vögel haben trotz der fehlenden Struktur eines ausgeprägten Neokortex Fähigkeiten entwickelt, die dennoch mit denen von Säugetieren vergleichbar sind. Dies wirft die Frage auf, ob Intelligenz und kognitive Fähigkeiten unabhängig von strukturellen Gehirnunterschieden entstehen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung zu den kognitiven Fähigkeiten von Vögeln, insbesondere von Rabenvögeln und Papageien, neue Einsichten über die evolutionäre Biologie der Intelligenz liefert. Die Ergebnisse dieser Arbeiten deuten darauf hin, dass räumliche und soziale Intelligenz bei Vögeln möglicherweise auf einem ähnlichen neurologischen Fundament wie bei Säugetieren basiert, was die bestehenden Annahmen über die Evolution intellektueller Fähigkeiten infrage stellt. Diese spannenden Entdeckungen werden in der Wissenschaft weiter diskutiert.

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Heidelberg, Deutschland
Beste Referenz
uni-heidelberg.de
Weitere Infos
wissenschaft.de

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