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Sicherheitsvorkehrungen beim Eppinger Umzug: Leiergasse statt Hexen!

Der Nachtumzug in Eppingen, der seit 2018 nicht mehr stattfindet, hat seine Wurzeln in einem tragischen Vorfall, der die Stadt erschütterte. Am 6. Februar 2018, während des Nachtumzugs, kam es zu einem gefährlichen Zwischenfall. Eine 18-Jährige, die aus Rheinstetten stammt, wurde von einer Gruppe verkleideter Hexen über einem mit heißem Wasser gefüllten Kessel gehalten. Dabei erlitten ihre Beine schwere Verbrühungen bis zu den Kniekehlen. Zeugen berichten, dass dies möglicherweise auch durch aufsteigenden Dampf oder Spritzwasser verursacht wurde. Leider trug dieser Vorfall zu einer grundsätzlichen Neubewertung der Sicherheitsvorkehrungen bei solchen Veranstaltungen bei und führte zur Absage des Nachtumzugs in Eppingen. Laut SWR wird in absehbarer Zeit keine Wiederbelebung des Nachtumzugs stattfinden.

Die betroffene Frau erhielt nach einem Gerichtsverfahren ein Schmerzensgeld in Höhe von 50.000 Euro und wurde nach der Erstversorgung in einem nahegelegenen Krankenhaus in eine Hautklinik verlegt. Während die Ermittlungen zur genauen Ursache des Vorfalls weitergehen, prüfen die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das Polizeipräsidium mögliche fahrlässige Körperverletzung sowie unterlassene Hilfeleistung. Ein Teil des Personals der Hexengruppe ist bekannt, und der Kessel, der für den Vorfall genutzt wurde, wurde sichergestellt.

Neuordnungen und Sicherheitsmaßnahmen

In Eppingen hat man die Entscheidung getroffen, den traditionellen Nachtumzug nicht mehr zu veranstalten. Stattdessen wird der Leiergassenumzug, ein gesellschaftliches Event, das als generationsübergreifendes Zusammenkommen konzipiert ist, weiterhin stattfinden. Der nächste Termin dafür ist am kommenden Sonntag um 14:11 Uhr. Diese Veranstaltung wird von der Kolpingfamilie Eppingen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert.

Die Umzugsordnung des Leiergassenumzugs sieht strenge Sicherheitsauflagen vor. Umzugswagen müssen TÜV-abgenommen sein, und es gilt ein Alkoholverbot für Fahrer. Die Umzugsstrecke wurde für 2025 geändert und führt nun von der Leiergasse über die Brettener Straße in die Altstadtstraße. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfangreichen Überprüfung der Sicherheitskonzepte, die aufgrund steigender Anforderungen nach verschiedenen Vorfällen, wie Angriffen und Unfällen bei ähnlichen Veranstaltungen in ganz Deutschland, verschärft wurden. Laut n-tv klagen viele Vereine über die gestiegenen Kosten für diese Sicherheitsmaßnahmen.

In einem zeitgenössischen Kontext sind die Sicherheitsmaßnahmen auch ein allgemeines Thema in der Karnevals- und Umzugslandschaft in Deutschland. Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, berichtet von angepassten Sicherheitsvorkehrungen, die nach kürzlich stattgefundenen Vorfällen notwendig geworden sind. Bereits jetzt müssen viele Umzüge aufgrund der hohen Kosten, die mit den neuen Sicherheitsauflagen verbunden sind, abgesagt werden, was zu einer schwierigen Situation für die Veranstalter führt. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, den Menschen eine sichere Teilnahme an Großereignissen zu ermöglichen, ohne die Freude am Feiern zu verlieren.

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Genauer Ort bekannt?
Eppingen, Deutschland
Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
eppingen.org

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