
Im baden-württembergischen Öhringen kam es am 10. März 2025 zu einem tragischen Vorfall, als eine zwölfjährige Schülerin während des Spielens auf einem Trampolin von einer amerikanischen Bulldogge angegriffen wurde. Der Hund biss das Mädchen ins Genick, was dazu führte, dass der Vater des Mädchens eingreifen wollte und dabei selbst verletzt wurde. Das Mädchen wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Glücklicherweise besteht für sie keine Lebensgefahr, aber sie wird weiterhin medizinisch behandelt. Die Stadt hat inzwischen veranlasst, dass der Hund einen Maulkorb tragen und an die Leine genommen werden muss. Zudem wird die Hundeführerstaffel der Polizei den Hund begutachten, um die nächsten Schritte zu klären.
Der Vorfall wirft Fragen zur Ursachenforschung auf, da unklar bleibt, weshalb der Hund aggressiv wurde. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das Trampolinspringen das Tier nervös gemacht hat. In diesem Zusammenhang sind die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung bereits eingeleitet worden.
Häufigkeit von Hundebissen
Das Ereignis in Öhringen ist kein Einzelfall. Laut einer Studie der Berliner Charité sind 90 % der Beißopfer Hunde, die ihnen bekannt sind. Diese Studie zeigt auf, dass häufig eigene oder schon vertraute Tiere beißen. In Deutschland werden jährlich zwischen 30.000 und 50.000 Bissverletzungen registriert, wobei etwa 70 % dieser Vorfälle auf Hunde zurückzuführen sind. Dies ergibt schätzungsweise ca. 28.000 Hundebissverletzungen pro Jahr, wie hundundhaustier.de berichtet.
Angesichts der hohen Zahl an Hundebissen ist es alarmierend, dass es in Deutschland keine landesweite Meldepflicht oder eine umfassende Beißstatistik gibt. Einige Bundesländer veröffentlichen zwar Zahlen, die jedoch unvollständig sind. Die Statistiken zeigen, dass weniger als zehn Todesfälle pro Jahr durch Hundebisse dokumentiert werden, wie auch auf hundundhaustier.de vermerkt wird.
Besondere Risikogruppen und Hunderassen
Kinder und Jugendliche sind überdurchschnittlich oft von Hundebissen betroffen. Etwa 25 % der Beißopfer sind unter sechs Jahren und 34 % sind zwischen sechs und siebzehn Jahren alt. Besorgniserregend ist, dass schwerwiegende Bissverletzungen häufig an Körperstellen wie Kopf und Hals auftreten, besonders bei Kindern. Weiterhin zeigt die Studie von hundundhaustier.de, dass aggressive Hunderassen, insbesondere Pitbulls, Rottweiler und Deutsche Schäferhunde, oft in den Fokus geraten, wenn es zu schweren Vorfällen kommt.
Die häufigsten Hunderassen, die an Beißvorfällen beteiligt sind, umfassen Pitbulls, Rottweiler und Mischlingshunde. In einer 13-jährigen Studie wurden Pitbulls als die gefährlichste Rasse identifiziert, verantwortlich für über 65 % der Hundebisse. Über die letzten Jahre hinweg hat sich gezeigt, dass Männchen und nicht kastrierte Hunde häufiger in Beißvorfälle verwickelt sind. Hunde, die angekettet oder angebunden sind, beißen sogar 2,8-mal häufiger.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vorfall in Öhringen nicht nur eine traurige Einzelgeschichte darstellt, sondern Teil eines größeren Problems ist, das die Sicherheit im Umgang mit Hunden betrifft. Es bleibt zu hoffen, dass durch präventive Maßnahmen und Aufklärung die Anzahl der Beißvorfälle in Zukunft erheblich gesenkt werden kann. Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen, insbesondere der Kinder, muss dabei immer im Vordergrund stehen.