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Impfquoten gegen HPV steigen: Eltern aufgefordert zu handeln!

Die Nachfrage nach HPV-Impfungen hat sich im Jahr 2023 in Baden-Württemberg erholt, nachdem sie während der Corona-Pandemie stark zurückgegangen war. Wie bnn.de berichtet, stieg die Zahl der Impfungen bei Kindern und Jugendlichen im Südwesten um 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Während rund 73.000 Mädchen und Jungen in 2023 ihre erste Impfdosis erhielten, liegt diese Zahl jedoch deutlich unter den 106.000 Erstimpfungen, die 2019 verzeichnet wurden.

Die Analyse basiert auf den Abrechnungsdaten von etwa 87.200 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK in Baden-Württemberg versichert sind. Angesichts von 5,5 Millionen Versicherten in ganz Deutschland und etwa 630.000 im Südwesten, sieht DAK-Landeschef einen dringenden Bedarf an besserer Aufklärung über die Vorteile der HPV-Impfung.

Wichtigkeit der HPV-Impfung

Die Impfung ist ein zentraler Baustein im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs und andere durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöste Krebsarten. Wie die DAK in ihrer Fokusanalyse erläutert, erkranken jährlich mehr als 6.000 Frauen und 1.600 Männer an Krebsarten, die im Zusammenhang mit HPV-Infektionen stehen. Dazu zählen bei Frauen insbesondere Gebärmutterhalskrebs, sowie Mund-, Rachen-, Anus-, Vagina- und Vulvakrebs. Männer sind ebenfalls betroffen, da HPV zu Tumoren im Genital-, Anal- sowie Mund- und Rachenbereich führen kann.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für Mädchen seit 2007 und für Jungen seit 2018, idealerweise zwischen 9 und 14 Jahren und im besten Fall vor den ersten sexuellen Kontakten. Trotz dieser Empfehlungen sind die Impfquoten in Baden-Württemberg besorgniserregend niedrig. Rund 42 % der Mädchen bis 15 Jahre sind vollständig geimpft, während der Anteil bei Jungen nur bei 23,4 % liegt. Diese Quoten liegen unter dem Bundesschnitt, wo 54,6 % der Mädchen und 34 % der Jungen vollständig geimpft sind.

Aktuelle Trends und Herausforderungen

In den letzten Jahren gab es sowohl Rückgänge als auch leichte Verbesserungen in den Impfquoten. Die DAK-Gesundheit verzeichnete Anstiege bei den 9- bis 14-Jährigen, während die Zahlen für ältere Altersgruppen alarmierend tief blieben. Der Rückgang bei den 15- bis 17-Jährigen ist besonders auffällig, da hier Jungen einen Rückgang von 5 % und Mädchen von 2 % verzeichnen. Der Anteil der vollständig geimpften 15-jährigen Mädchen lag 2021 bei etwa 50 %, während die Jungen unter 30 % fielen.

Ein weiterer Faktor ist die gesellschaftliche Stigmatisierung des Themas. Geringes Bewusstsein für die Risiken von HPV-Infektionen sowie Scham in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten sind bedeutende Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Diese Probleme wirken sich besonders schwer auf die jüngeren Generationen aus. Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 90 % der Mädchen bei Vollendung ihres 15. Lebensjahres vollständig gegen HPV zu impfen.

Die DAK macht deutlich, dass es wichtig ist, die Aufklärung über die Vorteile der HPV-Impfung zu intensivieren und Eltern dazu aufzufordern, ihre Kinder impfen zu lassen. Ein gemeinsames Bemühen um mehr Informationsverbreitung könnte dazu beitragen, die Impfraten in Zukunft signifikant zu erhöhen und das Risiko von HPV-bedingten Krebserkrankungen zu minimieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
bnn.de
Weitere Infos
dak.de

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