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Bauschutt vom alten Atomkraftwerk: Nervöse Bürger in Buchen?

Im Neckar-Odenwald-Kreis wird Bauschutt aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Philippsburg entsorgt. Wie SWR berichtet, hat die Kreisverwaltung am Montag die Entscheidung zur Annahme von rund 16.000 Tonnen Betonschutt angekündigt. Diese Maßnahme ist Teil des Rückbaus des Kraftwerks, der seit 2017 im Gange ist.

Der Betonschutt, der als ungefährlich eingestuft wird, darf nicht auf herkömmlichen Deponien entsorgt werden, selbst wenn er nach den gesetzlichen Vorgaben „freigemessen“ ist (unter 10 Mikrosievert). Diese speziellen Vorschriften haben zu Verzögerungen beim Rückbau geführt, da die Entsorgung des Materials noch ungeklärt war. Auch die Lagerflächen auf dem Gelände des Kraftwerks waren voll, was die Situation weiter komplizierte.

Kooperation zwischen Landkreisen

Zusätzlich zu den 16.000 Tonnen aus Philippsburg müssen auch 13.000 Tonnen Bauschutt aus der Wiederaufbereitungsanlage KTE in Karlsruhe entsorgt werden. Um diese Aufgabe effizient zu bewältigen, hat der Landkreis Karlsruhe seit 2004 eine Vereinbarung mit dem Enzkreis. Während der Enzkreis bereit war, Materialien wie Ziegel, Fliesen und Erde anzunehmen, lehnte er jedoch die Annahme des reinen Betonschutts ab.

In den vergangenen Jahren gab es einen Rechtsstreit zwischen dem Enzkreis, den Betreibern des Kraftwerks und dem Land, der mehrere Jahre in Anspruch nahm. Nun wurde eine Einigung zwischen all diesen Akteuren über die Entsorgung des Bauschutts aus Philippsburg erreicht. Der Neckar-Odenwald-Kreis, der landesweit die umfangreichste Erfahrung im Umgang mit solchen Abfällen hat, war bereit, die notwendige Infrastruktur dafür bereitzustellen.

Ankündigungen und öffentliche Informationsveranstaltung

Im Zusammenhang mit der Entsorgung werden am Montagabend in Buchen Informationen bereitgestellt. Hierzu wird auch das Lösungskonzept des Landratsamtes Mosbach vorgestellt, welches mit verschiedenen Institutionen wie dem Umweltministerium Baden-Württemberg, dem Landkreis Karlsruhe, dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Enzkreis erarbeitet wurde. Die Entscheidung der zuständigen Gremien im Neckar-Odenwald-Kreis wird ebenfalls an diesem Abend verkündet, wobei man sich im Vorfeld nicht weiter äußern wollte.

Landrat Achim Brötel ist optimistisch und rechnet nicht mit Widerständen in der Bevölkerung. Die Anlieferungen vom benachbarten Enzkreis haben dabei Vorrang, wobei bereits 1.600 der insgesamt 3.000 Tonnen Bauschutt angenommen wurden. Dabei erhält der Landkreis sogar einen finanziellen Annahmepreis, dessen genaue Summe jedoch geheim bleibt.

Zukunft des Rückbaus

Der Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen und soll insgesamt 15 bis 20 Jahre dauern. In der Zwischenzeit plant der Landkreis Karlsruhe, eine eigene geeignete Deponie zu errichten. Der Standort hierfür befindet sich aktuell in der Phase der Suche.

Insgesamt ist der Bauschutt aus dem Atomkraftwerk Philippsburg Daten und den gesetzlichen Vorgaben gemäß eingestuft worden. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass nur ein sehr kleiner Teil der Gesamtmasse eines Kernkraftwerks aus radioaktiven Reststoffen besteht. Materialien, die als kontaminiert gelten, können nach entsprechender Aufbereitung in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden, während aktivierte Materialien in Zwischen- und Endlagerung verpackt werden müssen, wie EnBW erläutert.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Buchen, Deutschland
Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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