
Die Verkehrslage auf den Autobahnen in Baden-Württemberg hat sich im Jahr 2024 merklich verschlechtert. Laut ADAC Württemberg waren nahezu 46.200 Staus zu verzeichnen, was einen Anstieg von über 3.300 Staus im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese deutliche Zunahme ist vor allem auf eine steigende Anzahl von Baustellen sowie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zurückzuführen.
Im Schnitt summierten sich die Staus auf mehr als 100.000 Kilometer, was zu insgesamt fast 49.100 Staustunden führte – ein Anstieg um 6.300 Stunden gegenüber 2023. Das entspricht etwa 2.046 Tagen, an denen Autofahrer in Deutschland im Stau standen. Besonders stark betroffen war der Abschnitt auf der A8 bei Pforzheim, wo rund 2.250 Stunden Stau registriert wurden. Der zweitgrößte Stau fand auf der A5 zwischen Kronau und Bruchsal statt, mit nahezu 1.500 Stunden Stau.
Stau-Hotspots und Ursachen
Die häufigsten Stauursachen waren nicht nur Baustellen, sondern auch das generell gestiegene Kfz-Aufkommen, das im Jahr 2024 etwa vier Prozent über dem Vorjahreswert lag. Über das gesamte Bundesgebiet hinweg zeigte die ADAC Staubilanz 2024, dass die Verkehrsbelastung auf den Autobahnen nicht nur in Baden-Württemberg zugenommen hat. Deutschlandweit wurden 516.000 Staus und 448.000 Staustunden registriert, was einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Gesamt-Staulänge betrug 859.000 Kilometer.
Eine häufige Beobachtung ist, dass die Staugefahr wochentags besonders hoch ist, insbesondere an Donnerstag. Die statistische Auswertung zeigt, dass der Stau-reichste Tag des Jahres der 17. Mai war, der Freitag vor Pfingsten, an dem es insgesamt 2.500 Stunden Stau gab. Ein weiterer bemerkenswerter Tag mit hohem Stauaufkommen war der 8. Mai, an dem rund 2.300 Stunden registriert wurden.
Ein Blick auf die Zukunft
Angesichts der prognostizierten Lage für 2025 sind moderate Anstiege im Verkehrsaufkommen und eine weitere Zunahme der Staus zu erwarten. Der ADAC warnt vor vielen Großbaustellen und empfiehlt eine sorgfältige Planung, um Staus zu vermeiden. Besonders günstige Reisetage sind Samstage und Sonntage. Im Gegensatz dazu sind Mittwoche und Donnerstage ungünstig, insbesondere in Bezug auf lange Wartezeiten im Verkehr.
Die Fokussierung auf Baustellen ist in Baden-Württemberg stark ausgeprägt. Das Autobahnnetz von 1.056 Kilometer Länge wies im vergangenen Jahr durchschnittlich 52 Baustellen pro Monat auf. Ein Analyse-Tool, das der ADAC im Rahmen seiner Verkehrsinformationen nutzt, bezieht sich auf 278 Milliarden Datensätze, um Staus präzise zu erfassen und aktuelle Verkehrsinformationen anzubieten. Diese Informationen sind über ADAC Maps zugänglich.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die verkehrliche Situation in Baden-Württemberg auch 2024 von Staus geprägt war, und die Aussichten auf eine Besserung sind in naher Zukunft eher gering. Autofahrer sollten sich auf eine weiterhin herausfordernde Verkehrslage einstellen.