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Junger Vater in Tettnang kämpft verzweifelt um seine Familie und Bleiberecht!

Wahib Dammou, ein 26-jähriger Vater aus Marokko, hat seit Mitte Februar 2025 mit den Ungewissheiten einer drohenden Abschiebung zu kämpfen. Er erhielt ein Schreiben vom Amt für Migration und Integration, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass sein Aufenthaltstitel bald abläuft. Dammou lebt mit seiner Partnerin Maria Liakhovych und deren Tochter Amira in Tettnang, nachdem die Familie im Frühjahr 2022 vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geflohen ist. In der Ukraine hatte Dammou 2017 sein Studium im Bauingenieurwesen begonnen und dort auch Maria kennengelernt.

Die Familie wohnt seit zwei Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Amira, die im November 2020 geboren wurde, besucht vormittags den Kindergarten, während Dammou sich um sie kümmert und versucht, in Deutschland Fuß zu fassen. Er hat kürzlich seine Masterarbeit per Online-Studium abgeschlossen und befindet sich kurz vor dem Abschluss eines Integrationsdeutschkurses (B1). Diese Fortschritte möchte er nutzen, um in Deutschland als Bauingenieur zu arbeiten und seinem Leben eine stabile Basis zu geben.

Rechtslage und Vorübergehender Schutz

Die drohende Abschiebung ist eine direkte Folge einer Rechtsänderung, die den vorübergehenden Schutz für drittstaatsangehörige Ausländer in Deutschland beendet. Am 4. März 2022 trat ein Beschluss der EU-Staaten in Kraft, der vorübergehenden Schutz für Menschen gewährt, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Diese Regelung gilt jedoch nur für Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit und in bestimmten Fällen für nicht-ukrainische Staatsangehörige, wie Dammou, dessen Aufenthalt ab dem 5. März 2025 nicht mehr legal ist. Zuvor musste er ursprünglich bis zum 4. März ausreisen, was ihm und seiner Familie wenig Zeit lässt, um alternativ eine Bleibeperspektive zu finden [asyl.net berichtete darüber, dass …].

Dammou hat daher einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Sigmaringen gestellt, um gegen die Abschiebung vorzugehen. Die Entscheidung steht noch aus, und die Unsicherheit belastet die Familie stark. Unterstützt wird er hierbei ehrenamtlich von Christoph Mezger. Maria absolviert parallel eine Vollzeitausbildung in einem Supermarkt in Tettnang, wodurch das Paar darauf angewiesen ist, in Deutschland bleiben zu können und ihre Tochter Amira hier aufwachsen zu lassen.

Soziale und wirtschaftliche Herausforderungen

Die Situation von Dammou ist nicht isoliert. Im Bodenseekreis wurden im Januar und Februar 2025 bereits zwölf Menschen abgeschoben, darunter auch zwei Mitarbeiter eines örtlichen Unternehmens. Vaude, ein Arbeitgeber, äußerte Unverständnis über die Abschiebungen, da einer der abgelehnten Mitarbeiter gut integriert war und seit zwei Jahren im Unternehmen arbeitete. Eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe erklärte, dass Abschiebungen nach Ablauf der Frist zur freiwilligen Ausreise durchgeführt werden können.

Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen viele geflüchtete Familien stehen, insbesondere drittstaatsangehörige Personen. Die geltenden Regelungen bieten ihnen oft kaum Schutz. Der vorübergehende Schutz wurde bis zum 4. März 2026 verlängert, jedoch gilt dies nicht für viele Geflüchtete mit befristetem Aufenthaltstitel in der Ukraine [asyl.net ergänzte dazu, dass …].

Die Initiativen zur Unterstützung geflüchteter Menschen müssen dringend auch die Rechte von Familien und besonders von Frauen und Kindern in den Fokus rücken. Damit soll gewährleistet werden, dass niemand in ihrer Not alleine gelassen wird, und jeder die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erhält. Wahib Dammou und seine Familie stehen exemplarisch für den Kampf um ein Bleiberecht in einer herausfordernden Zeit.

Weitere Hintergründe zur Situation geflüchteter und asylsuchender Menschen finden sich auf den Seiten von Schwäbische.de, asyl.net und bamf.de.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Tettnang, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
asyl.net

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