
Im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojekts zur Klimaveränderung nutzen Wissenschaftler Tropfsteindaten, um wichtige Einsichten in historische Klimaextreme zu gewinnen. Besonders der Fokus liegt auf der Variabilität des Klimas, insbesondere auf der Südhalbkugel. Die Proben, die für diese wertvollen Analysen verwendet werden, sind größtenteils in Trier entnommen worden. Sie stammen von apl. Prof. Dr. Rolf Kilian, der 2019 verstorben ist, und dessen Arbeiten nun von Dr. Klaes weitergeführt werden. Dies berichtet die Universität Trier.
In den Analysen werden sowohl Datierungen als auch Messungen von stabilen Isotopen und Spurenelementen an verschiedenen Speläothemen durchgeführt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten Mainz und Innsbruck sowie dem Institut für Ostseeforschung in Warnemünde. Zudem sind drei Masterstudierende in die Forschung eingebunden und schreiben ihre Abschlussarbeiten im Rahmen dieses Projekts.
Der Kontext der Klimaforschung
Die gegenwärtigen Herausforderungen, denen Gesellschaften im Umgang mit der Umwelt gegenüberstehen, werden durch den Klimawandel stark beeinflusst. Auch wenn die Ursachen und Folgen des Klimawandels wissenschaftlich gut dokumentiert sind, bleiben wirksam reduzierte CO2-Emissionen eine zentrale Problematik. Vor diesem Hintergrund beleuchtet ein weiteres Forschungsprojekt namens “Check Extrema” historische Reaktionen auf Klimaextreme. Es wird durch die Heidelberg Karlsruhe Research Partnership (HEiKA) gefördert und stellt einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Klimaforschung dar. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für das Verständnis der langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen von Klimaveränderungen. Hierzu berichtet das Deutsche Klima-Konsortium.
Ein zentraler Aspekt dieses Projekts ist das Hochwasserereignis, das nach dem Laki-Krater-Ausbruch in Island in den Jahren 1783/84 auftrat und weite Teile Europas betraf. In einer innovativen Zusammenarbeit zwischen Umweltphysikern und Historikern werden sowohl geologische als auch historische Datenquellen genutzt. So dienen das Nürnberger Stadtarchiv, das präzise Datierungen von Hochwasserereignissen seit dem späten Mittelalter ermöglicht, sowie geologische Hinweise aus den Tropfsteinhöhlen der Fränkischen Schweiz als bedeutende Datenquellen.
Ausblick auf zukünftige Forschungen
Die Kombination von geistes- und sozialwissenschaftlichen Analysen mit geologischen Erkenntnissen hat zum Ziel, ein umfassendes Bild über die Reaktionen von Gesellschaften auf Umweltveränderungen zu schaffen. Etwaige langfristige Auswirkungen dieser Veränderungen sind Gegenstand intensiver Forschungen. Vor allem die Zuordnung von Spurenelementen und Isotopen in den Tropfsteinen zu spezifischen klimatischen Ereignissen steht im Fokus der aktuellen Arbeiten, was durch die verschiedenen Disziplinen ermöglicht wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die tiefe Untersuchung des Klimas und seiner extremen Veränderungen nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung ist, sondern auch für die Gesellschaft und deren Umgang mit zukünftigen Umweltherausforderungen. Die Klima- und Umweltveränderungen im Fjord-Ökosystem der Westseite der Patagonischen Anden stellen dabei eine der vielen zukünftigen Forschungsrichtungen dar, die aus diesem Projekt resultieren werden.