Alb-Donau-KreisKarlsruheUlm

Prozess um Kindesmissbrauch im Livestream: Mann vor Gericht!

Am 17. April 2025 begann vor dem Landgericht Ulm ein aufsehenerregender Prozess gegen einen 56-jährigen Mann aus dem Alb-Donau-Kreis. Ihm wird vorgeworfen, den sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen in Auftrag gegeben und dafür bezahlt zu haben. Der Termin startete um 9:00 Uhr, nachdem der Angeklagte am 22. Oktober in Untersuchungshaft genommen worden war.

Dem Angeklagten werden schwere Vorwürfe gemacht. Dazu gehören der sexuelle Missbrauch von Kindern, Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch in kinderpornographischer Absicht sowie der Besitz und die Herstellung kinderpornographischer Schriften. Ermittlungen ergaben, dass er als mutmaßlicher Kunde einer Plattform agiert hat, die sexuellen Missbrauch von Kindern sowohl im Livestream als auch als Aufzeichnung anbot. Die betroffenen Mädchen waren dabei zwischen drei und zwölf Jahren alt.

Ermittlungen und Vorgehensweise

Die Identifizierung des Angeklagten geschah durch Hinweise ausländischer Strafverfolgungsbehörden. Er soll im Februar und März 2009 sowie Anfang 2022 Geld für die Missbrauchshandlungen bezahlt haben. Die sexuellen Übergriffe wurden entweder direkt an seine Wohnanschrift übertragen oder als Aufzeichnung gesendet. Über eine Chatfunktion soll der Mann die Art der sexuellen Handlungen bestimmt oder seine Wünsche geäußert haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, die Aufnahmen des Missbrauchs gespeichert zu haben.

Ein weiterer erschütternder Fall, der mit dieser Thematik in Zusammenhang steht, betrifft einen 45-jährigen Mann aus dem Kreis Esslingen, der im Mai 2024 verhaftet wurde. Er wird beschuldigt, über einen Zeitraum von sechs Jahren Frauen auf den Philippinen angestiftet zu haben, Kinder vor der Kamera sexuell zu missbrauchen. Auch dieser Mann soll als Kunde einer ähnlichen Plattform aufgetreten sein und die Taten über Livestream von seiner Heimatadresse aus verfolgt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat gegen ihn Anklage erhoben.

Gesellschaftliche Auswirkungen

Die weitreichenden Folgen von Kindesmissbrauch sind nicht zu unterschätzen. laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst Kindesmisshandlung physischen, sexuellen oder psychischen Missbrauch sowie Vernachlässigung von Kindern unter 18 Jahren. Diese Vorfälle treten häufig in allen Gesellschaften auf und sind in der Europäischen Region der WHO weit verbreitet. Immer wieder kommen Berichte auf, dass bestehende Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die Zunahme von Kindesmisshandlung wirksam zu bekämpfen.

Die Ermittlungen, die nun gegen beide Männer laufen, werfen ein grelles Licht auf eine dunkle Ecke des Internets, in der solche grausamen Verbrechen digital ausgeführt und aufgezeichnet werden. Es bedarf dringend einer höheren Priorität für Präventionsmaßnahmen, um Kinder vor solch schlimmsten Erfahrungen zu beschützen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Ulm, Deutschland
Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
swr.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert