Singen

Stadionhymne verstummt: FC St. Pauli teilt Fan-Gemüter in Emotionen!

Am 15. Februar 2025 sorgte der FC St. Pauli mit einer bedeutenden Entscheidung für Kontroversen unter seinen Fans. Erstmals seit 20 Jahren wurde die Stadionhymne „Herz von St. Pauli“ vor einem Heimspiel nicht gespielt. Diese Maßnahme fiel im Vorfeld des Spiels gegen den SC Freiburg und löste emotionale Reaktionen der Anhänger am Millerntor aus. Während einige Fans den St.-Pauli-Präsidenten Oke Göttlich auspfiffen, applaudierten andere in Zeichen ihrer Zustimmung.

Die Entscheidung, die Hymne nicht abzuspielen, erklärt sich aus der anhaltenden Diskussion über die NS-Vergangenheit des Texters Josef Ollig. Sicherheits-Chef Sven Brux stellte klar, dass eine Hymne nicht funktioniert, wenn ein erheblicher Teil der Fans dagegen ist. Er betonte die Notwendigkeit einer ernsthaften Debatte über diese Thematik, die in den letzten Wochen verstärkt in den Fokus gerückt ist. Die Meinungen innerhalb der Fanbasis sind gespalten. Manche fordern eine Trennung von Werk und Autor, während andere das Ende dieser Tradition im Stadion verlangen.

Hymne und ihre Brisanz

Die Entscheidung gegen die Hymne und die allgemeine Diskussion über deren Zukunft wurden vom Verein am Freitag publik gemacht. Präsident Göttlich äußerte sich dazu und sprach von „nicht hinnehmbaren“ Pfiffen sowie Beschimpfungen während der Hymne. Der FC St. Pauli, der sich stets gegen Rassismus und Rechtsradikalismus engagiert, möchte nun den Austausch mit seinen Mitgliedern und Fans über die weitere Behandlung des Liedes intensivieren. Eine wissenschaftliche Dokumentation über das Lied und seinen Urheber soll erstellt werden, um eine fundierte Basis für die Diskussion zu schaffen.

Sichtbare Reaktionen der Fans zeigen, wie emotional verwurzelt die Hymne ist. Das gemeinsame Singen hat für viele Menschen, die den Verein unterstützen, eine große Bedeutung. Trainer Alexander Blessin unterstützte die Entscheidung der Vereinsführung, den Umgang mit der Hymne kritisch zu hinterfragen.

Recherchen und historische Verantwortung

Die Thematik wurde durch eine Recherche des FC-St.-Pauli-Museums angestoßen, die sich mit den Biografien bedeutender Personen der Liedgeschichte, wie Hans Albers (Interpret), Michael Jary (Komponist) und Josef Ollig (Texter), beschäftigt hat. Ollig, der als Soldat der Wehrmacht diente und Kriegsberichterstatter für die NS-Propaganda war, steht im Zentrum der Kontroverse. Seine Vergangenheit und Rolle in der NS-Zeit lassen viele Fans und Verantwortliche des Vereins nachdenklich werden.

Der FC St. Pauli hat in seiner Geschichte bereits Schritte unternommen, um sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, darunter die Umbenennung des Wilhelm-Koch-Stadions im Jahr 1998, nachdem die NS-Vergangenheit des Namensgebers bekannt wurde. Der Verein mit mehr als 16.000 Mitgliedern und einem Gesamtwert von über 20 Millionen Euro zeigt sich durch die gegenwärtige Debatte bereit, auch schwierige Themen offen anzusprechen und verantwortungsvoll mit seiner Geschichte umzugehen.

In den kommenden Wochen plant der FC St. Pauli eine Veranstaltung mit dem Fanladen St. Pauli und dem FCSP-Museum, um die Ergebnisse der Recherche vorzustellen und einen Raum für Austausch zu schaffen. Mitglieder und Fans sind eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und ihre Meinungen einzubringen. Der Verein setzt damit ein Zeichen, dass er sich um die Belange seiner Anhänger kümmert und eine Lösung im Sinne der Gemeinschaft finden möchte. Unterdessen bleibt die Zukunft der Stadionhymne „Herz von St. Pauli“ offen.

In dieser Ambivalenz zeigt der FC St. Pauli einmal mehr, dass Fußball nicht nur ein Sport, sondern auch ein Ort des gesellschaftlichen Wandels und der Reflexion über wichtige Themen sein kann.

Wie bereits erwähnt, berichtet Weser Kurier und Sport1 von den Entwicklungen rund um die Hymne, während NDR den Kontext der Diskussion erweitert und die gesellschaftlichen Auswirkungen beleuchtet.

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Millerntor, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
sport1.de

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