
Das Polizeipräsidium Freiburg warnt eindringlich vor zwei aktuellen Betrugsmaschen, die in der Region zunehmend Fuß fassen. Besonders gefährdet sind vor allem ältere Menschen und solche, die unvorsichtig mit ihren Kontakten umgehen. Das Auftreten dieser Betrugsmethoden sollte für alle Anlass zur Wachsamkeit geben.
Eine der häufigsten Maschen ist der Geldbetrug über WhatsApp. Betrüger nutzen diese Plattform, um sich als Familienangehörige auszugeben und bitten in einem angeblichen Notfall um Geldüberweisungen. Ein Beispiel dafür ist ein Vorfall aus Rickenbach, wo die Geschädigten mehrere Tausend Euro an Unbekannte überwiesen. Die Vorgehensweise ist stets die gleiche: Die Betrüger kontaktieren ihre Opfer mit der falschen Behauptung, dass ihr Handy kaputt sei und sie daher eine neue Nummer verwenden. Oft wird angegeben, dass Online-Banking nicht möglich sei und dringend Geld benötigt werde. Empfehlungen zur Vermeidung eines solchen Betrugs umfassen die Überprüfung der Identität des Absenders und das Hinterfragen der alten Telefonnummer, wenn eine neue Nummer bereitgestellt wird. Zudem sollten finanzielle Transaktionen über Messenger-Dienste stets skeptisch betrachtet und mindestens die Hausbank informiert werden, um Schäden zu vermeiden.
Alternativer Betrug durch Geschenke
Die zweite Betrugsart zielt auf ältere Menschen in den Landkreisen Waldshut, Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald ab. Hierbei sprechen Täter ihre Opfer direkt an und geben vor, sich mit ihnen zu kennen. Sie bieten teure Armbanduhren als Geschenk an und bitten im Gegenzug um eine Geldspende, um ihre Rückreise nach Italien oder Geschenke für Kinder zu finanzieren. In einem besonders dreisten Fall entnahm ein Täter sogar Bargeld aus der Geldbörse eines Seniors. Verbunden mit dieser Masche ist die Forderung, Geschenke oder Bargeld entgegenzunehmen, was generell mit Misstrauen betrachtet werden sollte. Es gilt, keine finanziellen Vorleistungen zu erbringen und den Geldbeutel niemals vor Fremden zu öffnen. Zudem wird geraten, das Kennzeichen des Fahrzeugs der Täter zu notieren und sich im Falle eines Übergriffs sofort an die Polizei unter 110 zu wenden.
Zusätzlich zu diesen spezifischen Betrugsmethoden gibt es eine Vielzahl weiterer Fallen, die in der digitalen und analogen Welt lauern. So warnen Experten auch vor gefälschten Nachrichten von Bekannten, die oft in einem Notfall um Geld bitten. Typische Indizien für solche Betrugsversuche sind drängende Formulierungen und Rechtschreibfehler. Auch unerwartete Nachrichten mit Links oder QR-Codes können gefährlich sein und sollten grundsätzlich ignoriert werden, da sie oft Phishing-Angriffe oder Malware enthalten. Bei sogenannten Smishing-Angriffen werden SMS von vermeintlich vertrauenswürdigen Institutionen versendet, wissentlich um persönliche Daten zu erlangen.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, etwaige seltsame Nachrichten bei der Polizei zu melden und informiert darüber, wie schädliche Links umgangen werden sollten. Personen, die möglicherweise Opfer eines Betrugs wurden, sollten alle Nachrichten speichern und den Kontakt zu den Betrügern umgehend abbrechen. Ein Virenscan wird angeraten, wenn auf einen gefährlichen Link geklickt wurde. Bei der Identitätsprüfung von Chatpartnern können Privatdetektive unterstützen und helfen, potentielle Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen.
Die Warnungen werfen ein Licht auf die Notwendigkeit von Sensibilisierung und Aufklärung. Nur eine informierte Bevölkerung kann sich effektiv gegen die wachsende Bedrohung durch Betrüger wehren, die zunehmend ausgeklügelte Maschen nutzen, um ihre Opfer zu schädigen.
Für weitere Informationen zu Betrugsmaschen und Tipps zur Prävention können Betroffene die Artikel auf Südkurier, Privatdetektiv und Verbraucherschutzforum konsultieren.