
Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine und führte damit zu einem massiven Flüchtlingsstrom in Europa. Viele Menschen, darunter auch Iryna Verbivska, sahen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Am kommenden Montag jährt sich dieser Angriff zum dritten Mal. Die derzeitige Richtung des Konfliktes bleibt weiterhin unklar, was bei den Geflüchteten, wie Verbivska, für Besorgnis sorgt. Diese Bedenken werden zusätzlich durch Donald Trumps Äußerungen und die aktuellen Verhandlungen zwischen den USA und Russland verstärkt, die unter den Geflüchteten Pessimismus hervorrufen.
Iryna Verbivska lebt inzwischen in Ludwigsburg und hat erhebliche Schwierigkeiten, den Überblick über die Nachrichten zu behalten. Die Entscheidung zur Flucht fiel, als die ersten Sirenen läuteten und sie im Luftschutzbunker ausharren musste. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter floh sie nach Moldau. Dort versuchte sie vergeblich, eine Arbeit zu finden, bevor sie nach Deutschland weiterreiste.
Neue Chancen in Deutschland
In Deutschland hat Iryna Verbivska schnell Fuß gefasst. Sie spricht fließend Deutsch und begann sofort, als Dolmetscherin zu arbeiten. Ursprünglich plante sie, nach einem Jahr in ihr Heimatland zurückzukehren, doch diese Pläne änderten sich. Mittlerweile ist sie voll in ihrem neuen Leben integriert und engagiert sich beruflich sowie ehrenamtlich. Sie arbeitet in der Flüchtlingssozialarbeit der Diakonie und koordiniert den Sprechtreff in der Stadtbibliothek in Ludwigsburg.
Darüber hinaus gibt sie Deutschunterricht an andere Ukrainer und unterstützt Geflüchtete bei der Jobsuche, insbesondere wenn diese noch nicht fließend Deutsch sprechen. Diese Bemühungen sind wichtig, da viele Ukrainer in Deutschland die Angst haben, zurückgeschickt zu werden, und der Druck durch die internationalen Verhandlungen wächst.
Flüchtlingssituation in Europa
Die Situation von Migranten und Flüchtlingen ist nicht nur auf Deutschland beschränkt. In ganz Europa versuchen täglich Menschen, einen sicheren Zufluchtsort zu finden. Laut einem Bericht von youth.europa.eu gab es Ende 2018 weltweit 25,9 Millionen Flüchtlinge. Diese Menschen fliehen vor bewaffneten Konflikten oder Verfolgung, und viele von ihnen unterliegen den Schutzvorschriften der EU.
Die EU hat verschiedene Programme und Fonds eingerichtet, um die Integration von Flüchtlingen zu unterstützen. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, da viele Migranten in Bildung, Arbeit und im Gesundheitswesen benachteiligt sind. Diskriminierung und Vorurteile nehmen eine besorgniserregende Form an. Die soziale Eingliederung junger Menschen mit Migrationshintergrund ist eine Priorität der aktuellen EU-Jugendstrategie.
Trotz all dieser Schwierigkeiten bleibt Iryna Verbivska motiviert. Sie knüpft durch ihre Ehrenämter zahlreiche Kontakte und betont, wie wichtig es ist, anderen zu helfen. Dabei legt sie Wert darauf, dass Hilfe nicht immer mit finanziellen Erwartungen verbunden sein muss. Ihr Engagement ist ein Beispiel dafür, wie Integrationsprozesse gelingen können, selbst in schwierigen Zeiten.
Insgesamt zeigt die Geschichte von Iryna Verbivska, wie prägend der Krieg in der Ukraine für Tausende von Menschen ist. Die Herausforderungen, die mit Migration und Integration einhergehen, sind erheblich, doch das Streben nach einem besseren Leben bleibt ungebrochen.