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Tote Schafe in Vorpommern: Ist der Wolf zurück oder sind sie krank?

Am Sonntagabend, den 1. Februar 2025, wurde ein Schäfer aus Vorpommern mit der traurigen Tatsache konfrontiert, dass er mehr als zehn tote Schafe von Wiesen zwischen Zarnekla und Drosedow einsammeln musste. Diese Entdeckung führte zu Besorgnis bei den Anwohnern und Spaziergängern, die einen möglichen Wolfsriss vermuteten. Der Besitzer der Herde, der anonym bleiben möchte, äußerte seine Traurigkeit über die Situation und informierte umgehend die zuständigen Stellen.

Loitzer Stadtvertreter Helmut Spihalla informierte die Bürgermeisterin Christin Witt über die toten Tiere, die daraufhin die Leitstelle sowie das Veterinäramt des Kreises einschaltete. Trotz der allgemeinen Ängste über einen möglichen Wolfsangriff schloss der Schäfer dies aus und vermutete, dass die Schafe möglicherweise an einer Krankheit litten. Er bemerkte, dass Vögel bereits geschwächte Tiere verletzt haben könnten, was zu den Annahmen einer Wolfsattacke führte.

Tote Schafe und Rückstoß zum Wolfsmanagement

Um die genaue Todesursache der Schafe zwischen Drosedow und Zarnekla zu ermitteln, setzte der Schäfer den Tierarzt ein und beauftragte die Tierkörperbeseitigung in Malchin mit der Entsorgung der toten Tiere. Bemerkenswert ist, dass der Schäfer erst am Vortag bereits einen Verlust von fünf Muttertieren und 16 Lämmern durch einen Wolfsriss erlitten hatte. Dieser Vorfall ereignete sich auf einer anderen Wiese im Landkreis Vorpommern-Greifswald, und der Schäfer meldete den Angriff beim Wolfs-Monitoring des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

In den letzten Jahren kommt es vermehrt zu Übergriffen auf Nutztiere durch Wölfe, was sowohl für die Tierhalter als auch für Naturschutzorganisationen eine Herausforderung darstellt. Laut einer umfassenden Untersuchung über Wolfsangriffe in Deutschland, die über 10.000 verletzte oder getötete Nutztiere zwischen 2002 und 2019 umfasst, zeigt sich, dass vor allem Schafe und Ziegen betroffen sind. Der Wolf wird als eine streng geschützte Tierart klassifiziert, jedoch führt seine Rückkehr in die Kulturlandschaften Deutschlands zu Spannungen zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen.

Der rechtliche Rahmen und die aktuelle Wolfsituation

Die rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich des Wolfsschutzes wurden im Laufe der letzten Jahre immer wieder angepasst. Im Dezember 2019 wurde ein Gesetz erlassen, das den Abschuss von Wölfen zum Schutz von Weidetieren erleichtert. Aktuell gibt es eine Regelung, die den Abschuss nach einem Übergriff auf Weidetiere beschleunigt, was die Sorgen der Landwirte in solchen Regionen unterstreicht.

Die Rückkehr des Wols in Deutschland, der im 18. Jahrhundert weitgehend ausgelöscht wurde, wirft nicht nur Fragen zur Artenschutzpolitik auf, sondern auch zur Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen. Es wird geschätzt, dass bis April 2023 mindestens 184 Wolfsrudel, 47 Wolfspaare und 22 residente Einzeltiere in Deutschland leben. Die wolfbedingten Vorfälle führen jedoch zu einem Spannungsfeld zwischen den naturschutzfachlichen Vorgaben und den Bedürfnissen der Landwirtschaft.

Die neuesten Ereignisse in Vorpommern verdeutlichen die anhaltende Thematik der Wölfe in Deutschland und die Herausforderungen, die sie mit sich bringen. Während die Natur ihren Lauf nimmt, bleibt die Frage, wie die Gesellschaft mit den Konsequenzen dieser Rückkehr umgehen wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Drosedow, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
wwf.de

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