
Am Mittwoch wurde die Leiche von Martin S. aus Offenburg im Rhein bei Neuried gefunden. Er war seit dem 17. Februar vermisst und sorgte in der Region Ortenau für große Besorgnis. Die Identifizierung erfolgte nach der Bergung durch Polizeitaucher. Bei der Bergung wurde auch Martins blauer VW Tiguan mit Regensburger Kennzeichen entdeckt, mit dem er zuletzt gesehen wurde.
Martin S., 59 Jahre alt, war ein geschätztes Mitglied des Offenburger Fußballvereins (FV) und war dort mehr als 30 Jahre in der Geschäftsstelle sowie als Organisator tätig. Sein Verschwinden stellte einen schmerzlichen Verlust für die Vereinsgemeinschaft dar, da er als zuverlässige Konstante galt. Viele ehemalige Spieler und Vereinskollegen besorgten sich um ihn und teilten Suchaufrufe in sozialen Medien, um Hinweise zu seinem Verbleib zu erhalten. Geschäftsführer Sport beim Offenburger FV, Stefan Klein, kommentierte, dass es untypisch für Martin S. war, sich nicht zu melden.
Umstände des Verschwindens
Vor seinem Verschwinden war Martin S. beruflich bei der Otto Lehmann GmbH tätig, wo er Halterungen für Photovoltaikanlagen verkaufte. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war er auf Medikamente angewiesen. Die Polizei nahm auch an, dass er sich in einer hilflosen Lage befinden könnte, nachdem sie keine Hinweise auf seinen Verbleib ermitteln konnte. Eine Ortung seines Handys oder Fahrzeugs war nicht möglich.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben keine konkreten Hinweise auf ein Fremdverschulden. Trotz mehrerer überprüfter Hinweise und Beobachtungen blieben die Suchmaßnahmen ergebnislos, bis letztendlich sein Leichnam entdeckt wurde. Laut Polizeibericht existieren keine Indizien für ein Verbrechen, das zu seinem Tod geführt haben könnte. Ein Hinweis auf ein Auto in der Nähe der Nato-Rampe in Neuried gab den entscheidenden Anstoß für die Entdeckung seines Leichnams im Rhein.
Vermisstenfälle in Deutschland
Der Fall von Martin S. wirft ein Licht auf die ernsten Belange rund um Vermisstenfälle in Deutschland. Das Bundeskriminalamt bearbeitet zahlreiche Fälle, bei denen Personen als vermisst gemeldet werden, wenn sie unerklärlicherweise abwesend sind und eine Gefahr für Leib oder Leben angenommen wird. Es wurden zuletzt rund 9.420 Vermisstenfälle registriert, wobei täglich viele neue Fälle hinzukommen.
Martin S.s Verschwinden und der anschließende Fund seiner Leiche verdeutlichen die Dringlichkeit und die emotionalen Auswirkungen derartigen Verlustes auf Angehörige, Freunde und die Gemeinschaft. Die Anteilnahme in der Region ist spürbar und zeigt, wie eng die Menschen in solchen Zeiten zusammenrücken.