
Am 2. Februar 2025 fand im Kulturbahnhof Aalen die Nominierungsversammlung der CDU für die bevorstehenden Landtagswahlen 2026 statt. In dieser Versammlung wurde Winfried Mack zum sechsten Mal als Kandidat nominiert und wird somit die Partei in die kommende Wahl führen. Seine Nominierung wurde mit 90 Ja-Stimmen und 5 Neinstimmen von insgesamt 96 abgegebenen Stimmen deutlich unterstützt, was seine Popularität innerhalb der Partei unterstreicht. Heike Brucker wurde als Ersatzkandidatin gewählt und erinnerte in ihrem Statement an den verstorbenen ex-Bundespräsidenten Horst Köhler. Zudem begrüßte sie zahlreiche politische Vertreter aus der Region.
Nadine Patzelt, Vorsitzende des CDU Stadtverbands, hob die essenzielle Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen kommunaler Politik und den Abgeordneten hervor. Winfried Mack selbst äußerte, dass die CDU in der Lage sei, Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg nach den Wahlen voranzubringen. Dabei betonte er den Wunsch nach einer Politikwende in wirtschaftlichen, sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Fragen. Mack plädierte außerdem für eine Rückkehr zu den Werten der sozialen Marktwirtschaft und die Notwendigkeit von Anreizen für Leistung, Forschung und Innovation.
Politische Herausforderungen und Gegenwind
Im Rahmen der Versammlung war auch Manuel Hagel, der neue Landesvorsitzende der CDU Baden-Württemberg, als Gastredner anwesend. Hagel, der erst kürzlich zum Vorsitzenden gewählt wurde und dabei 311 von 343 Stimmen erhielt, thematisierte in seiner Rede deutlich die Herausforderungen, die sich seiner Partei stellen. Er erteilte der AfD eine klare Absage und forderte eine grundlegende Änderung der Migrations- und Wirtschaftspolitik. Dies reflektiert einen zunehmend kritischen Umgang mit der AfD, wie auch Heike Brucker in ihrer Ansprache bekräftigte.
Roderich Kiesewetter, Bundestagsabgeordneter der CDU, nahm ebenfalls an der Versammlung teil und äußerte sich kritisch über die Positionen der SPD und Grünen in Bezug auf ein gescheitertes gesetzliches Vorhaben. In einer anschließenden Fragerunde gab es sowohl Zustimmung als auch Kritik zu Kiesewetters Haltung, was die divergierenden Ansichten innerhalb der CDU verdeutlicht.
Die politische Landschaft in Baden-Württemberg
Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen am 14. März 2026 sieht die CDU Baden-Württemberg eine Möglichkeit, sich in einem stark umkämpften politischen Umfeld zu behaupten. Bei den letzten Wahlen im Jahr 2021 belegte die CDU mit 24,1 Prozent der Stimmen den zweiten Platz hinter den Grünen, die 32,6 Prozent erhielten. Die CDU hat jedoch in den letzten Monaten wieder an Unterstützung gewonnen und liegt in Umfragen stabil vor den Grünen.
Die Nominierung von Winfried Mack und die Einschätzungen von Hagel könnten der CDU einen strategischen Vorteil bieten, insbesondere vor dem Hintergrund von Hagels Forderung nach einer „180-Grad-Wende“ in der deutschen Migrationspolitik. Dies könnte ein zentrales Thema im Wahlkampf darstellen, da Hagel warnte, dass die Kommunen mit dem Anstieg an Asylbewerbern überfordert seien. Im Parteitag wurde ein Antrag zur Auslagerung von Asylverfahren eingebracht, um der Situation entgegenzuwirken.
Insgesamt zeigt die Nominierungsversammlung der CDU in Aalen, dass die Partei sich auf eine turbulente Wahlkampfsaison vorbereitet, in der unterschiedliche politische Positionen und die Notwendigkeit strategischer Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit im Mittelpunkt stehen werden.