
Am 10. März 2025 fand anlässlich des Internationalen Frauentags eine bedeutende Veranstaltung unter dem Motto „Blumen UND Politik“ auf dem Aalener Wochenmarkt statt. Der Grüne Stadtverband Aalen organisierte diese Aktion, um Marktbesucherinnen und -besucher dazu einzuladen, ihre Prioritäten in der Frauenpolitik zu äußern. Ziel war es, auf die dringendsten Themen der Gleichstellung hinzuweisen, die auch in den letzten Jahren kontinuierlich diskutiert werden.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, drei Klebepunkte auf verschiedene Themen zu verteilen. Zu den thematischen Schwerpunkten zählten unter anderem mehr Frauen in die Parlamente, eine verbesserte Kinderbetreuung, die Bekämpfung weiblicher Altersarmut, der Gender Care Gap, berufliche Gleichstellung durch eine Frauenquote und das Thema gleiche Bezahlung.
Wichtige Themen und Rückmeldungen
Die Rückmeldungen von den Organisatoren waren durchweg positiv. Sabine Bäuerle, Co-Vorsitzende der Grünen Aalen, betonte, dass die hohe Beteiligung ein klares Interesse an Frauenpolitik zeigt. „Alle Themen waren den Teilnehmenden wichtig, der Handlungsbedarf ist in allen Bereichen der Gleichstellung enorm“, fügte Susanne Garreis, die Grüne Kreisrätin, hinzu. Ulrike Richter, Grüne Stadträtin und Co-Kreisvorsitzende, äußerte, dass der Frauenanteil im neu gewählten Bundestag lediglich 32 Prozent beträgt, was als Rückschritt angesehen wird.
Die Grünen Frauen betonten, dass Frauenrechte aktueller denn je sind. „Die Diskussion und das Gespräch mit Frauen und Männern vor Ort sind von großer Bedeutung“, erläuterten die Neu-Mitglieder Simone Spaag und Nadia Lazar. Die aktive Teilnahme der Bevölkerung und die zahlreichen Gespräche verdeutlichen, dass es einen Bedarf an Aufklärung und Veränderung in der politischen Landschaft gibt.
Frauenanteil in der Politik
Die Situation ist nicht neu. Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag stagniert seit über 20 Jahren und liegt bei etwa einem Drittel. Laut der Bundesstiftung Gleichstellung liegt der aktuelle Frauenanteil bei rund 33 Prozent, was im Vergleich zu den 30,9 Prozent im Jahr 1998 einen leichten Anstieg bedeutet. Die CDU/CSU verzeichnet nur etwa 20 Prozent weibliche Abgeordnete, während die Grünen und die Linke je einen weiblichen Anteil von 54 Prozent aufweisen, was ihnen die Mehrheit sichert.Bundesstiftung Gleichstellung berichtet.
Die Unterrepräsentation von Frauen in politischen Ämtern hat mehrere Ursachen. Einerseits zeigen Umfragen, dass ein geringeres Interesse an institutionalisierten politischen Prozessen bei Frauen besteht. Andererseits gibt es politisch-karrieretechnische Hürden, die den Aufstieg von Frauen behindern. Zusätzlich sind informelle Entscheidungsstrukturen oft männlich dominiert, was zur Marginalisierung von Politikerinnen in den Medien führt.Die Bundeszentrale für politische Bildung beleuchtet diese Aspekte.
Um Gendergerechtigkeit zu fördern, ist es entscheidend, dass politische Parteien Frauen nicht nur in Wahlkampfzeiten ansprechen. Der Wandel in den Rollenverständnissen der Geschlechter ist ebenso erforderlich, wie eine mediale Berichterstattung, die neue Geschlechterrollenbilder transportiert. Nur auf diese Weise können die Anliegen der Frauen in der Politik spürbar vorangetrieben werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktion in Aalen nicht nur die Relevanz der Frauenpolitik beleuchtet, sondern auch den dringenden Handlungsbedarf in den Bereichen Gleichstellung und politische Teilhabe aufzeigt. Der Austausch zwischen verschiedenen Generationen und Geschlechtern ist ein unerlässlicher Schritt in Richtung Gleichstellung.