
In der Gemeinde Abtsgmünd beginnt 2025 ein ambitioniertes Großprojekt zur Sanierung der Reutesiedlung. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Infrastruktur, die ursprünglich für Vertriebene aus den Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, umfassend zu modernisieren. Die Maßnahmen umfassen den Ausbau der Breitbandinfrastruktur sowie die Sanierung von Kanälen, Wasser- und Stromleitungen und Straßenbauarbeiten, die einen Vollausbau vorsehen. Initiiert wird das Projekt vom Ingenieurbüro Grimm aus Ellwangen, das die Planungen und Bauüberwachungen übernimmt.
Bereits jetzt haben die Bauarbeiten in der Waldstraße begonnen, durchgeführt von der Firma Rossaro aus Aalen. Eine zweite Arbeitskolonne wird nächste Woche mit der Kanalauswechslung in der Reutestraße starten. Voraussichtlich bis Ende November 2025 sollen alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Die geplanten Arbeiten zur Stromerdverkabelung liegen in den Händen von Netze ODR aus Ellwangen, die nicht nur das Stromnetz ausbauen, sondern auch neue Straßenbeleuchtung installieren.
Umfang der Sanierungsarbeiten
Die Reutesiedlung umfasst die Straßen Prof.-Friedrich-von-Keller-Weg, Rosenweg, Reute- und Waldstraße. Die Infrastruktur ist nach mehr als 75 Jahren erheblich sanierungsbedürftig. Der Einwohnerzuwachs nach dem Krieg, der von 1250 auf 1700 stieg, zeigt den Druck, der auf die vorhandenen Infrastrukturen lastet. Für die Bauarbeiten wurde der Zuschlag an Rossaro erteilt, wobei die Kosten über 2 Millionen Euro betragen.
Zusätzlich erhält die WS Kanalsanierung aus Gerstetten den Auftrag für die Kanalarbeiten, dessen Wert bei knapp 130.000 Euro liegt. Anwohner und Verkehrsteilnehmer müssen während der Bauarbeiten mit erheblichen Einschränkungen rechnen, da in einigen Bereichen vollständige Straßensperrungen nötig sind. Die Gemeinde hat als vorübergehende Maßnahme zusätzliche geschotterte Stellplätze entlang der L 1075 angelegt.
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wird auch die L 1075 (Ellwanger Straße) zwischen B 19 und dem Ortsende saniert. Diese Arbeiten sind im Auftrag des Landes Baden-Württemberg und sollen im Herbst 2025 mit einer voraussichtlichen Vollsperrung der Landesstraße einhergehen. Ziel der umfassenden Sanierungen ist es, die langfristige Infrastruktur der Region zu verbessern.
Baugebiet Wasserstube und modernes Entwässerungssystem
Die geplanten Kanaldimensionen reichen von PP-Kanälen bis DA315, mit der Installation von Kombischächten und vereinzelten Schachtbauwerken. Die Fahrbahnbeläge werden in Asphaltbauweise ausgeführt, während die Gehstreifen mit Pflaster versehen werden. Zu den umgesetzten Maßnahmen zählen die Mischwasserkanalisation, Trinkwasserleitungen und Leerrohrverbände für die Breitbandversorgung. Die Fertigstellung des Projekts wird für Oktober 2023 erwartet, nachdem die Vorplanung und Ausschreibungen bereits seit 2021 vorangetrieben wurden.
Diese Infrastrukturentwicklung in Abtsgmünd ist nicht nur entscheidend für die Lebensqualität der Bewohner, sondern auch für die wirtschaftliche Zukunft der Region. Sie spiegelt einen zunehmend notwendigen Schritt wider, um die veralteten Einrichtungen und Systeme zu modernisieren, die das gesellschaftliche Leben ermöglichen, ähnlich wie es in anderen Städten, wie Bremen, geschieht, wo Investitionen in Verkehrswege und digitale Infrastruktur ebenfalls im Fokus stehen. Die Herausforderungen und Chancen im Bereich der Infrastrukturentwicklung erfordern nachhaltige Ansätze, um den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden.