
In einer bemerkenswerten Initiative zur Förderung von MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) hat sich das Projekt MINTfluencer Ostwürttemberg mit der Vierten Klasse der Friedensschule und der Hektor Kinderakademie in der PH Schwäbisch Gmünd zusammengetan. Ziel ist es, den Kindern einen achtsamen Umgang mit Ressourcen näherzubringen. Im Rahmen dieses Projekts haben die Schüler die Möglichkeit, ein eigenes Tic-Tac-Toe-Spiel aus Holz herzustellen, während eine innovative Recycling-Maschine demonstriert, wie aus alten Kunststoff-Eimern neue Spielsteine produziert werden können. Dies verdeutlicht den Lernprozess, bei dem die Kinder erleben, wie Abfall zu einer wertvollen Ressource umgewandelt werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt dieses Projekt, das besonders Mädchen und benachteiligte Jugendliche anspricht. Partner in diesem Vorhaben sind unter anderem die eule Gmünder Wissenswerkstatt, explorhino Aalen und die Zukunftsakademie Heidenheim.
Die Initiative MINTfluencer Ostwürttemberg ist Teil eines größeren Trends, der sich auf die Verbesserung der Bildungsangebote in Deutschland konzentriert. Der MINT-Aktionsplan, ins Leben gerufen vom BMBF, zielt darauf ab, MINT-Bildung von der Kita bis zur Weiterbildung zu fördern. Im Sommer 2022 wurde der MINT-Aktionsplan 2.0 vorgestellt, um bestehende Initiativen zu erweitern und neue Schwerpunkte zu setzen. Zu den Hauptzielsetzungen gehört die Vernetzung von außerschulischen Bildungsakteuren mit Schulen.
Bildungsgerechtigkeit durch außerschulische Lernorte
Eine wichtige Facette des MINT-Aktionsplans ist die Unterstützung von außerschulischen Lernorten. Diese Lernstätten bieten Schüler*innen zwischen 5 und 16 Jahren mit erschwertem Zugang zu naturwissenschaftlichen Bildungsangeboten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu erweitern. Die Klaus Tschira Stiftung hebt hervor, dass die Bildungschancen in Deutschland stark vom sozialen, finanziellen, kulturellen und familiären Hintergrund abhängen. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, werden verschiedene Projekte gefördert, die die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen aus sozio-ökonomisch benachteiligten Verhältnissen an MINT-Angeboten erhöhen sollen.
Beispiele erfolgreicher außerschulischer Lernorte sind Maker Spaces, Museen und Junior-Unis, die alle eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Bildungslandschaft spielen. Diese Einrichtungen bieten nicht nur Zugänge zu innovativen Lernformaten, sondern fördern auch die Entwicklung von Kompetenzen, die in einer zunehmend digitalisierten Welt notwendig sind.
MINT-Cluster und ihre Wirksamkeit
Ein zentraler Bestandteil der MINT-Förderung sind die regionalen MINT-Cluster, die Akteure aus Bildung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kommunen zusammenbringen. Diese Cluster bieten niedrigschwellige, alltagsnahe MINT-Bildungsangebote. Ein Beispiel für einen solchen Cluster ist MINTfluencer in Schwäbisch Gmünd, der bestehende MINT-Strukturen vernetzt und Peer-to-Peer-Learning fördert. Bisher wurden bereits mehrere Förderwettbewerbe durchgeführt, die verschiedene Cluster in verschiedenen Regionen Deutschlands ins Leben gerufen haben.
Die Förderung von MINT-Bildung, insbesondere für benachteiligte Gruppen, bleibt ein vorrangiges Ziel in der deutschen Bildungslandschaft. Die Initiativen und Projekte, wie das MINTfluencer-Projekt, tragen dazu bei, den Zugang zu MINT-Angeboten zu verbessern und die gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Das aktuelle Engagement zeigt, dass durch innovative Konzepte und Unterstützungsmaßnahmen ein nachhaltiger Einfluss auf die Bildungsgerechtigkeit erzielt werden kann.