
Mit großer Einstimmigkeit haben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses in Wildeshausen die Einführung des sogenannten „Nette Toilette“-Konzepts beschlossen. Dieses innovative System, das bereits in über 380 Städten in Deutschland und der Schweiz Anwendung findet, wurde ursprünglich in Aalen entwickelt und zielt darauf ab, die Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen Toiletten zu verbessern. Die Teilnehmer, bestehend aus Gastronomen und Einzelhändlern, werden ihre Toiletten für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, erkennbar durch ein spezielles Aufkleber-Logo und in der „Nette Toilette“-App aufgeführt. Dieses Konzept könnte eine willkommene Verbesserung für die Stadt darstellen, besonders da die derzeitige Situation öffentlicher Toiletten als unzureichend gilt, insbesondere am Gildeplatz und Burgberg.
Der Weser-Kurier berichtet, dass die Stadt Wildeshausen bereit ist, einen finanziellen Ausgleich für die teilnehmenden Betriebe zur Verfügung zu stellen. Wolfgang Sasse, ein Bürger der Stadt, hat bereits Bedenken hinsichtlich der Vergütung geäußert, insbesondere wenn es um behindertengerechte Toiletten geht. Michael Müller, zuständig für das Stadtmarketing, erklärte, dass die Vergütung individuell verhandelt werden muss.
Positive Resonanz und erste Schritte
Die Resonanz auf das Konzept in Wildeshausen scheint positiv zu sein. Mehrere Gastronomen und Einzelhändler haben bereits ihre Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert. Sandra von Garrel, die neue Leiterin des Stadtmarketings, hebt hervor, dass die Erstakquise für die „Nette Toilette“ der größte Aufwand sei, aber dass bereits Interesse besteht. „Die Idee könnte ein positives Signal für Wildeshausen sein“, ergänzt Gudrun Brockmeyer von der CDW-Fraktion während der Diskussion. Die Eckdaten des Projekts sehen eine Evaluierung nach einem Jahr vor, mit einer offiziellen Entscheidung des Verwaltungsausschusses am 6. Februar.
Das gesamte Konzept sieht vor, dass die Stadt einmalige Kosten von etwa 5.000 Euro trägt, die Lizenzgebühren und Druckkosten für die Aufkleber umfassen. Jährliche Kosten von rund 200 Euro fallen zudem für die Agentur „Studioo GmbH“ an. Im Vergleich dazu betragen die jährlichen Betriebskosten von vollautomatischen Toilettenhäuschen etwa 15.000 Euro. Dies deutet darauf hin, dass die „Nette Toilette“ eine kosteneffiziente Lösung darstellen könnte.
Öffentliche Toiletten in Wildeshausen
In der Diskussion um die öffentliche Toilettensituation wurde auch auf die mangelnde Qualität der bestehenden Toiletten hingewiesen. Insbesondere die Anlagen am Gildeplatz und Burgberg sind in einem schlechten Zustand. Zwar wurden bereits Maßnahmen zur Verbesserung, wie die Renovierung im Urgeschichtlichen Zentrum, ergriffen, doch die Notwendigkeit für eine umfassendere Lösung ist evident. Die neuen Sanitäranlagen im Urgeschichtlichen Zentrum sollen zumindest eine vorübergehende Entlastung bieten.
Die Entwicklung der „Nette Toilette“ könnte nicht nur zur Verbesserung des lokalen Komforts beitragen, sondern auch das Stadtbild von Wildeshausen bereichern. Das Konzept könnte als charmante Möglichkeit dienen, die Geschäfte zu präsentieren und gleichzeitig die Infrastruktur der Stadt zu stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung zur Einführung der „Nette Toilette“ eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der öffentlichen Toilettensituation in Wildeshausen darstellt. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Implementierung des Systems sowohl für Einwohner als auch für Besucher der Stadt von großem Vorteil sein könnte. Die NWZonline betont, dass die Teilnehmer ihrer Toiletten mit einem speziellen Aufkleber kennzeichnen, während die Informationen über Flyer, Plakate und eine Webseite bereitgestellt werden, um die Öffentlichkeit über das neue Angebot zu informieren.