
In den Wäldern des Ostalbkreises ist aktuell die Brut- und Setzzeit, eine wichtige Phase im Leben vieler Wildtiere. Silke Bolsinger und Thomas Steiner von der Jägervereinigung Aalen geben wertvolle Tipps, wie der Mensch respektvoll mit dieser sensiblen Zeit umgehen kann. Ein zentraler Punkt ist es, die Wege nicht zu verlassen, um den Tieren Rückzugsorte zu lassen. Dies ist besonders entscheidend, da die Tiere in dieser Phase sehr empfindlich auf Störungen reagieren und sich dadurch gestresst fühlen können.
Ein entscheidender Hinweis ist, dass Hunde in dieser Zeit an die Leine genommen werden sollten. Der Kontakt zu Wildtieren könnte für diese gefährlich sein. Begegnungen mit Wildschweinen und Füchsen gestalten sich meist problemlos, jedoch gilt auch hier, ausreichend Abstand zu halten.
Verhaltensregeln im Wald
Bei einer unerwarteten Wildschweinbegegnung ist Ruhe das oberste Gebot: Man sollte langsam zurückweichen, ohne hektische Bewegungen. Ein zutraulicher Fuchs kann auf eine Krankheit hindeuten, weshalb Vorsicht angebracht ist. Eine besondere Aufmerksamkeit ist zudem den Jungtieren zu widmen. Die Berührung von Rehkitz und anderen Jungtieren sollte unbedingt vermieden werden. Oftmals kann eine Mutter das Jungtier nicht mehr annehmen, wenn es von Menschen berührt wurde. Hier gilt es, einige grundlegende Verhaltensregeln zu beachten.
In der Regel legen viele Wildtiere ihren Nachwuchs zeitweise ab, um Raubtiere nicht auf sich aufmerksam zu machen. Die Mutter kehrt zurück, sobald die Gefahr vorbei ist. Ist das Jungtier jedoch nicht verletzt, sollte man in der Nähe bleiben, aber Abstand halten, damit die Mutter die Möglichkeit hat, zurückzukehren.
Öffentlichkeitsarbeit und Ressourcen
Um die Öffentlichkeit für die Brut- und Setzzeit zu sensibilisieren, bietet der Jagdaufseherverband NRW e.V. ein Schild mit dem Hinweis zur Brut- und Setzzeit an. Dieses ist eine wertvolle Ressource für Wald- und Naturliebhaber. Der Preis für das Schild beträgt 15,00 €, es hat das Format Din A3 und ist aus robustem Alu-Dibond gefertigt. Das Druckverfahren erfolgt mittels Siebdruck, und das Schild ist mit vier Bohrungen in den Ecken ausgestattet, um eine einfache Anbringung zu gewährleisten.
Bei Unsicherheiten über den Gesundheitszustand eines Wildtieres sollte stets die Untere Jagdbehörde oder die zuständige Polizeistelle kontaktiert werden. Diese leiten die Anfrage weiter an den Revierjäger, der ausgebildet ist, um zu beurteilen, ob das Wild Hilfe benötigt. Diese Vorgehensweise kann entscheidend sein, um den Fortbestand der neuen Generation von Wildtieren in der Natur zu sichern.
Um die Bedeutung der Achtung vor Wildtieren in sensiblen Lebensräumen zu verdeutlichen, ist es unerlässlich, dass sich alle Waldbesucher über die Verhaltensregeln während der Brut- und Setzzeit im Klaren sind. Nur so kann ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Natur gewährleistet werden.