
In Ellwangen hat sich im Jahr 2024 viel bewegt, darunter bedeutende städtebauliche Projekte und wirtschaftliche Herausforderungen. Die Stadt steht vor ihrer vermutlich größten urbanen Aufgabe, dem neuen Stadtteil Ellwangen Süd, der auf dem Gelände der ehemaligen Reinhardt-Kaserne entstehen soll. Geplant ist Wohnraum für bis zu 2000 Menschen, was eine wesentliche Antwort auf die hohe Nachfrage nach Wohnraum im Stadtgebiet darstellt. Oberbürgermeister Michael Dambacher drückt seine Zuversicht aus und betont, dass das Gebiet „geradezu danach schreit, entwickelt zu werden“.
Ein weiteres bedeutendes Ereignis in Ellwangen war die Schließung der Konrad-Adenauer-Straße, die während der Sommermonate eine Hauptverkehrsader darstellt. Die Sperrung führte zu erheblichen Umsatzeinbußen für den Edeka-Markt Schnell, dessen Inhaberin Anja Schnell von einem Umsatzrückgang von 65 Prozent sprach. „Das ist ein finanzielles Fiasko“, berichtete sie und stellte so die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Maßnahme dar.
Langfristige Projekte und ihr Einfluss
Die kommende Landesgartenschau, die vom 24. April bis 4. Oktober 2026 stattfinden wird, ist ein weiteres wichtiges Projekt, das Ellwangen prägen wird. Die Veranstaltung findet bereits breite Unterstützung; so hat die Arnulf Betzold GmbH als erster Premiumsponsor zugesagt, neben finanzieller Unterstützung auch Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Oberbürgermeister Dambacher zeigt sich optimistisch über die Auswirkungen dieser Veranstaltung auf die Stadt.
Auch die lokale Wirtschaft bekommt Aufwind durch verschiedene Initiativen. Dambacher betont, dass in Ellwangen das Baugewerbe vom lokalen Konjunkturprogramm zur Landesgartenschau profitiert. Während in anderen Regionen Flauten spürbar sind, zeigt sich der Branchenmix hier stabil. Projekte wie der Ausbau des Industriegebiets Neunheim schaffen hochwertige Arbeitsplätze und tragen zur weiteren Entwicklung der Stadt bei.
Ein umstrittenes Thema ist die Zukunft der Virngrund-Klinik. Über 5000 Menschen hatten sich zu einer Demonstration versammelt, um gegen die Neustrukturierungspläne zu protestieren. Der Kreistag hatte beschlossen, dass die Klinik im Rahmen der Umstrukturierung ihre OP-Möglichkeiten, Intensivbetten und Notaufnahme verlieren soll. Dambacher erklärte, dass die Grundversorgung in der Region sicherstellt werden müsse und der Kreis sich der Herausforderung annehmen muss, die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.
In den letzten Jahren stieg die Gewerbesteuer in Ellwangen auf rund 22 Millionen Euro, ein Rückgang, der jedoch im Kontext der vergangenen Entwicklungen als stabil gilt. Dambacher hebt hervor, dass Ellwangen trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gut im Rennen liegt und die Stadt mit mehreren Großprojekten wie der Landesgartenschau, dem neuen Stadtquartier und dem Industriegebiet in einer dynamischen Entwicklungsphase ist.