
Der Sommer 2024 hat im Ostalbkreis und Rems-Murr-Kreis eine unerwartete Wendung genommen. Heftige Regenfälle verwandelten idyllische Täler in reißende Flüsse und sorgten für verheerende Überschwemmungen. Besonders betroffen war das Leintal. Die Flutwelle erinnerte dort an die verheerenden Ereignisse im Ahrtal.
Göggingen, Heuchlingen und Leinzell litten unter den Folgen extremer Wetterlagen. In dieser Zeit zwischen Ende Mai und Anfang Juni wurde die Region von mehreren heftigen Gewittern heimgesucht, die massive Regenfälle mit sich brachten. Während die Erinnerungen an die Hochwasserkatastrophe vom 29. Mai 2016 in Waldstetten und Schwäbisch Gmünd noch präsent sind, brachte das Wettergeschehen Ende Mai/Anfang Juni 2024 weitaus schlimmere und weitflächigere Auswirkungen.
Kritische Wetterlage und Evakuierungen
Besonders beängstigend war die Situation im Zusammenhang mit den Flüssen Rems und Josefsbach in Gmünd, die bedrohlich anschwollen und Teile des Remsparks überfluteten. Obwohl Hochwasserrückhaltebecken in der Region wie bei Lorch, Plüderhausen und Schorndorf in den letzten Jahrzehnten errichtet wurden, erbrachten sie nicht die erhoffte Entlastung. Die Rückhalteeinrichtungen des Wasserverbands Kocher/Lein konnten den massiven Wassermassen nicht standhalten und liefen über.
Im Zuge des drohenden Hochwassers mobilisierte der Krisenstab des Landratsamtes die Blaulichtorganisationen, um Evakuierungen anzuordnen. Bürgermeister und Feuerwehrkommandanten vor Ort ergriffen eigenständig Maßnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung. Dank des rechtzeitigen Warnsystems wurden die Menschen in den betroffenen Leintal-Gemeinden rechtzeitig informiert und in Sicherheit gebracht.
Die Überflutungen durch die Lein waren lokal zwar gravierend, doch im Vergleich zur Ahrtal-Katastrophe konnten alle Dämme der Stauseen standhalten. Viele Keller, Tiefgaragen und Wohnungen wurden überflutet, was zu erheblichen Schäden führte.
Hilfe und Unterstützung vor Ort
Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) unternahmen alles, um bedrohte Anwesen zu schützen. Insbesondere das Kulturzentrum in Leinzell wurde vor den Wassermassen gerettet. Drei Tage lang herrschte eine krisenhafte Anspannung unter den Einsatzkräften, während sich die Sanitäts- und Betreuungseinheiten des DRK und MHD um die Evakuierten kümmerten. Helfer aus dem Gmünder Raum unterstützten zudem in den noch schlimmer betroffenen Gebieten wie Kaisersbach, Rudersberg und Schorndorf.
Viele Helferinnen und Helfer aus den Hilfsorganisationen und der Bürgerschaft leisteten Übermenschliches und hatten kaum Zeit, sich auszuruhen. Diese engagierten Einsätze wurden von der Gmünder Heimatzeitung gewürdigt, die ihnen ein herzliches Dankeschön aussprach.
Parallel dazu fanden im Rems-Murr-Kreis vielfältige Maibaum- und Maifeste statt, was auf eine Rückkehr zur Normalität nach den Jahren der Coronapandemie hinweist. Die Veranstaltungen erfuhren große Beliebtheit und schufen eine festliche Atmosphäre in der Region.
Einige der Maibaumfeste und deren Aktivitäten im Rems-Murr-Kreis sind bereits in vollem Gange, wie beispielsweise die Maibaumaufstellung in Urbacher Mitte und die Maibaumhocketse in Kernen, die die Menschen nach schwierigen Zeiten zusammenbringen sollen.
Für die Region bleibt es von großer Bedeutung, die Lehren aus den aktuellen Wetterereignissen zu ziehen und sich besser auf mögliche zukünftige Überschwemmungen vorzubereiten.
Weitere Informationen zu den Maifesten im Rems-Murr-Kreis finden Sie in einem Bericht der Stuttgarter Zeitung. Für Details zur Hochwasserkatastrophe im Ostalbkreis verweisen wir auf die Rems Zeitung.