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Studie enthüllt: Flüsse weltweit kämpfen gegen massive Biodiversitätskrise!

Heute wurde eine internationale Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Haase von der Universität Duisburg-Essen sowie Senckenberg in der renommierten Fachzeitschrift Nature Reviews Biology veröffentlicht. Diese Untersuchung widmet sich der Effektivität von Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Flüssen und kommt zu besorgniserregenden Ergebnissen. Menschliche Aktivitäten haben die Artenvielfalt in etwa 50% der Flüsse weltweit stark geschädigt. Zu den Hauptbelastungen zählen Abwasser, Dünger, Wasserentnahme sowie Flussbegradigungen, insbesondere in Ostasien, Europa und Nordamerika. Auch in trockenen und tropischen Gebieten sind die negativen Auswirkungen deutlich spürbar, wie Uni Duisburg-Essen berichtet.

Um die Bedrohungen für die Biodiversität zu bewältigen, wurden bedeutende gesetzliche Maßnahmen ergriffen. Der „Clean Water Act“ in den USA sowie die europäische Wasserrahmenrichtlinie sind nur einige Beispiele für Gesetze, die versucht haben, die Belastungen der Gewässer zu reduzieren. Jedoch zeigt die Auswertung von 7.195 Projekten in 26 Regionen, dass die meisten Schutzmaßnahmen nur geringe oder gar keine Verbesserungen der Biodiversität erzielten. Besorgniserregend ist, dass 88% der Megafauna in Flüssen, wie Flussdelfine, Schildkröten und Störe, vom Aussterben bedroht sind.

Erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität

Die Studie plädiert für eine kontinuierliche Überwachung der Schutzmaßnahmen sowie die Einbindung aller relevanten Akteure. Ein innovativer Ansatz zur Verbesserung des Schutzes der Flussbiodiversität ist die „Koproduktion“, bei der Lösungen gemeinsam von Forschung, Politik und lokalen Gemeinschaften entwickelt werden. Dies verbindet wissenschaftliches und lokales Wissen, reduziert Konflikte und ermöglicht flexible, ortsspezifische Lösungen.

Die Dringlichkeit, geeignete Renaturierungsmaßnahmen zu ergreifen, wird auch durch die Einflüsse des Klimawandels unterstrichen. Das veränderte Wetter führt vermehrt zu Hitzesommer und damit zu Dürreperioden sowie zu extremen Starkregenereignissen, die zu Hochwasser führen können. In den letzten Jahren gab es bereits mehrere Flutkatastrophen im Juli 2021 und Juni 2024, die die Vulnerabilität der Flüsse und deren Ökosysteme verdeutlichen, wie Ecologic anmerkt.

Beispiele erfolgreicher Renaturierungen

Die Umsetzung von Renaturierungsprojekten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Beispiele aus Deutschland zeigen, dass durch Kooperationen mit der Landwirtschaft, wie sie etwa am Fluss Hase umgesetzt wird, bedeutende Fortschritte erzielt werden können. Zudem tragen Projekte zur Lebensraumgestaltung wie am Fluss Wümme zur Rückkehr von Fischottern, Lachsen und Tüpfelsumpfhühnern bei. Insgesamt wurden zehn Projektbeispiele auf einer Informationsplattform zusammengestellt, die als Vorbilder für erfolgreiche Renaturierungen dienen können.

  • Murg: Gewässerökologie in Rastatt – gefördert von EU, Land und Stadt
  • Hase: Kooperation mit Landwirtschaft ermöglicht Auenrevitalisierung
  • Fulda: Kommunen teilen sich Kosten naturnahen Hochwasserschutzes
  • Inn: Mit gemeinsamen Zielen renaturieren
  • Wümme: Fischotter, Lachs und Tüpfelsumpfhuhn sind zurück
  • Ahr: Barrierefreiheit und Lebensraum für Fische schaffen
  • Helme: Renaturierung und technischer Hochwasserschutz
  • Nebel: Flächenmanagement zur weiträumigen Gewässeraufwertung
  • Ruhr: Erlebbare Wildnis in der Stadt
  • Wern: Mit systematischer Gewässerentwicklung zum Erfolg

Die Notwendigkeit einer integrierten Betrachtung all dieser Aspekte wird in der Diskussion um den Zustand der Süßwasserökosysteme und die Wasserwirtschaft eindrücklich angesprochen. Die vielseitigen Anstrengungen zur Renaturierung, gekoppelt mit einem klaren Fokus auf den Klimawandel, stellen wichtige Schritte zur Verbesserung der ökologischen Situation dar. Dabei ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten entscheidend.

Hintergrundliteratur zu diesen Themen, wie die Bücher von Ute Scheub und Stefan Schwarzer oder Josef H. Reichholf, bieten zusätzlich wertvolle Insights und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Herausforderungen der Renaturierung und des Hochwasserschutzes im Kontext des Klimawandels, was unter anderem durch Oekom empfohlen wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Duisburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-due.de
Weitere Infos
ecologic.eu

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