
Am 23. Februar 2025 war die Region Bodensee-Oberschwaben fest in den Händen der Narren. Im Rahmen des OHA-Treffens in Ostrach fanden große Narrensprünge statt, und hier trafen sich Tradition und Herausforderungen der Zeit. Insbesondere die Durchführung des Umzugs fiel auf einen Sonntag, der gleichzeitig mit der Bundestagswahl in Deutschland zusammenfiel.
Die Bauzemeck-Zunft hatte im Vorfeld Briefwahl beantragt, um die Teilnahme am Narrensprung zu ermöglichen. Der große Narrensprung stellte ein Highlight für alle Fasnet-Fans dar, und trotz der Parallele zur Wahl waren Vorbereitung und Stimmung bestens organisiert.
Organisation unter erschwerten Bedingungen
Die Gemeinden in der Region mussten sich intensiv mit den Narren abstimmen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Ein wichtiges Detail war die Umstellung des Umzugs, der um eine Stunde vorverlegt und die Strecke um fast die Hälfte reduziert wurde. Anstatt am Rathaus abzubiegen, führte der Weg die Narren in Richtung der Buchbühlhalle.
Trotz einiger Regentropfen, die die Feierlichkeiten begleiten konnten, erlebten die Zuschauer einen positiven Umzug. Diese standen in doppelten und dreifachen Reihen und zeigten sich äußerst begeistert von der Stimmung und den dargebotenen Darbietungen. Die kürzere Strecke stellte sicher, dass auch kleine Zuschauer besser mit ihren Kräften haushalten konnten.
Die Polizei Ravensburg zog eine positive Bilanz des OHA-Treffens: Es blieb friedlich, und es gab keine nennenswerten Vorkommnisse.
Großes Zuschauerinteresse
In Ostrach wurden rund 4.000 Hästrägerinnen und Hästräger aus verschiedenen Zünften aus Baden-Württemberg und Hohenzollern erwartet. Dies war Teil des gesamtregionalen Narrensprungs, der in Verbindung mit verschiedenen Ereignissen in der Umgebung stattfand. In Eberhardzell schätzte man die Zuschauerzahl auf etwa 20.000, während die Narrengilde Schussentäler aus Reute 3.500 Maskenträger aus ihrer Zunft begrüßen durfte. Synchron zu diesem bunten Treiben fanden in vielen anderen Orten eigens angepasste Umstellungen statt, um sowohl den Narren als auch den Wählern gerecht zu werden.
So mussten Rathäuser und andere öffentliche Gebäude teilweise zu Wahllokalen umfunktioniert werden. Die Gemeinde Ostrach ließ Umleitungen für betroffene Wahllokale ausschildern, um für die notwendige Zugänglichkeit zu sorgen. Auch in Bad Waldsee und Nonnenhorn wurden Wahllokale verlegt, um der hohen Besucherzahl der Feierlichkeiten Rechnung zu tragen. In Nonnenhorn fand zudem die „Wagenfasnet“ statt, welche nur alle zwei Jahre durchgeführt wird und 30 Zünfte mobilisierte.
Insgesamt zeigte sich, dass die Vorfreude auf die Fastnacht in Baden-Württemberg groß ist. Durch kulturelle und gesellschaftliche Miteinordnung gelingt es, die Tradition lebendig zu halten, auch wenn der Zeitplan herausfordernd ist. Der Schmutzige Donnerstag, der in der kommenden Woche ansteht, wird dann einen weiteren Höhepunkt der Fasnacht darstellen.