
Manne Lucha, der aktuelle Sozialminister von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg, hat angekündigt, bei der Landtagswahl 2026 nicht mehr anzutreten. Diese Entscheidung wurde während des Neujahrsempfangs der Grünen in Ravensburg bekannt gegeben, wie von seinem Sprecher bestätigt wurde. Lucha, der 63 Jahre alt ist und als Krankenpfleger ausgebildet wurde, lebt seit vielen Jahren in Ravensburg und hat eine Karriere von über 40 Jahren innerhalb der Grünen hinter sich. Seit 2011 sitzt er für den Wahlkreis Ravensburg im Landtag und seit Mai 2016 nimmt er den Ministerposten für Soziales, Gesundheit und Integration ein. Zvw.de berichtet, dass Lucha während seiner Amtszeit sowohl Anerkennung als auch Kritik erhielt.
Ein Blick auf Luchas Werdegang zeigt, dass er seit 2011 im Landtag aktiv ist und als einer der dienstältesten Sozialminister Deutschlands gilt. Er hat sich nicht nur in der Politik engagiert, sondern war auch als Schauspieler im ARD-„Tatort“ aktiv. Geboren und aufgewachsen in Altötting, Bayern, war Lucha in seiner Jugend Gründungsmitglied der Grünen im Landkreis Altötting und organisierte die erste Anti-Atom-Demonstration in der Region. Nach seinem Zivildienst in Weingarten arbeitete er als Krankenpfleger im sozialpsychiatrischen Bereich. Sein Bildungsweg umfasst eine Fachhochschulreife, ein Studium der Sozialen Arbeit sowie ein Masterstudium im Management des Sozial- und Gesundheitswesens.
Umstrittene Entscheidungen und Kritik
Die Pandemie stellte Lucha vor große Herausforderungen. Er wurde häufig für das langsame Impftempo und die Teststrategien kritisiert, während die Opposition aufgrund seiner Entscheidungen während dieser Krisenzeiten wiederholt seinen Rücktritt forderte. Trotz dieser Herausforderungen wies Lucha darauf hin, dass das Land die Corona-Krise im Vergleich zu anderen Regionen relativ gut bewältigt habe. Schwäbische.de ergänzt, dass Lucha auch Vorwürfen hinsichtlich der Todesfälle in Maßregelvollzugseinrichtungen und Psychiatrien ausgesetzt war. SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch plädierte für einen Untersuchungsausschuss, was Lucha jedoch zurückwies.
Die gesundheitspolitischen Entscheidungen Luchas, insbesondere die Schließung kleinerer Krankenhäuser und Notfallpraxen, waren ebenfalls umstritten. Er unterstützte die Schließung im Einklang mit der Kassenärztlichen Vereinigung, was vielen Bürgern und Fachleuten Sorgen bereitete. Die Diskussionen über die Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitssystems während der Pandemie sind nach wie vor aktiv. Insbesondere die Herausforderungen, die durch den Personalmangel im Pflegebereich und die unzureichende Ausstattung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes deutlich wurden, zeigen die Probleme auf, mit denen Lucha und andere Gesundheitspolitiker konfrontiert waren. Bpb.de betont, dass die Pandemie die Vulnerabilität sozial benachteiligter Gruppen verstärkt hat, ein Aspekt, dem sich Lucha ebenfalls stellen musste.
Der Blick in die Zukunft
Nach seinem Rücktritt plant Lucha, sich intensiver um seine Familie, insbesondere um seine Enkel, zu kümmern. Seine Entscheidung, die politische Bühne zu verlassen, markiert das Ende einer insgesamt über vier Jahrzehnte währenden politischen Karriere. Seine Zeit als Minister war geprägt von einem ständigen Spannungsfeld zwischen Zustimmung und Widerstand. Lucha wird in der politischen Landschaft Baden-Württembergs als eine prägende, jedoch auch umstrittene Figur in Erinnerung bleiben.