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Neuer Klinikumbau im Allgäu: Gesundheitspolitik ohne Grenzen?

Die Krankenhauslandschaft im westlichen Allgäu steht vor einem umfassenden Umbruch, der durch die steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung und die Schließung der Rotkreuzklinik in Lindenberg im Jahr 2022 beschleunigt wird. Der Ravensburger Kreistag plant am 21. Januar, eine neue Strategie für das Westallgäu-Klinikum zu präsentieren, bei der eine Abkehr von den ursprünglichen Neubauplänen zugunsten einer dringenden Sanierung und Erweiterung des Wangener Krankenhauses im Vordergrund steht, berichtet die Schwäbische Zeitung.

Die bevorstehenden Veränderungen reagieren auf einen enormen Zustrom von Patienten, der die Betreiber dazu drängt, ihre Angebote zu überdenken. Der Bürgermeister von Lindenberg, Eric Ballenstedt, hat in der Vergangenheit bereits über die Notwendigkeit eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Lindenberg informiert, was als entscheidender Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region gilt.

Geplante Verbesserungen der Gesundheitsversorgung

Die Gespräche über das MVZ laufen bereits seit einiger Zeit und haben die Oberschwabenklinik (OSK) als weiteren Akteur eingebunden, die sowohl in Ravensburg als auch in Wangen tätig ist. Ein OSK-Sprecher bestätigte, dass im Herbst 2023 ein Interesse an der Möglichkeit eines MVZ-Betriebs signalisiert wurde. Eine wesentliche Komponente dieser Gespräche fokussiert sich auf die Bereiche Orthopädie und Chirurgie, um eine ambulante fachärztliche Versorgung in Lindenberg zu ermöglichen, so die Allgäuer Zeitung.

Insgesamt soll in Lindenberg ein kleineres Röntgenangebot geschaffen werden, während eine spezielle Röntgenabteilung als zu kostspielig erachtet wird. Das MVZ wird von Montag bis Freitag geöffnet sein und plant, zwei Vertragsarztsitze für Chirurgie und Allgemeinmedizin zu etablieren. Dabei ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit bereits bestätigt worden. Bürgermeister Ballenstedt sieht sich jedoch angesichts der fortdauernden Kritik, nicht genug für das Projekt zu tun, einem erhöhten Druck ausgesetzt.

Neubau-Überlegungen und Gesundheitsstrategien

Im Hintergrund werden auch Neubaupläne für eine Klinik im Raum Hergatz diskutiert, um die Schließung dreier kleinerer Kliniken zu kompensieren. Ein Gutachten empfiehlt den Bau dieser neuen Einrichtung, die eine Grund- und Regelversorgung bieten soll. Diese Klinik könnte zudem eine bessere Notfallversorgung gewährleisten und wäre strategisch günstig positioniert – nur wenige Kilometer von Lindenberg und Lindau entfernt. Die Vorstellung ist, dass eine neue Klinik zwischen 258 bis 288 Betten sowie mehrere OP-Säle umfasst, wie es aus den Gesprächen zu entnehmen ist.

Die entscheidenden Schritte zur Umsetzung solch ambitionierter Pläne hängen jedoch von zahlreichen Faktoren ab, darunter die Zustimmung der Träger und Landkreise sowie die Klärung von Finanzierungsfragen im Krankenhauswesen. Die OSK plant zudem Investitionen von 30 Millionen Euro in Wangen, um die medizinische Versorgung bis zur Fertigstellung der neuen Klinik aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kliniklandschaft im westlichen Allgäu sich im Wandel befindet, um auf die steigenden Anforderungen der Bevölkerung zu reagieren. Die kommunalen Akteure stehen zwar vor großen Herausforderungen, doch es gibt eine klare Richtung hin zu verbesserten gesundheitlichen Infrastrukturen und Versorgungskonzepten.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lindenberg, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
allgaeuer-zeitung.de

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