
Der Vorsitzende der Ravensburger Rutenfestkommission, Dieter Graf, hat sich besorgt über die finanzielle Situation des beliebten Rutenfests geäußert. Wie schwaebische.de berichtet, spürt die Organisation die Auswirkungen einer zunehmenden kommerziellen Ausnutzung des Festes und steigende Kosten, die insbesondere Familien belasten. Historisch gesehen hat die Rutenfestkommission, die im Auftrag der Stadt Ravensburg tätig ist, mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen gehabt.
Im kommenden Jahr 2024 rechnet die Rutenfestkommission mit einem Defizit von rund 170.000 Euro. Trotz pauschalisierter Zuschüsse von der Stadt für notwendige Absperrungen und Reinigungsmaßnahmen drohen die Kosten weiter zu steigen. Ein bedeutender Posten in den Ausgaben ist das erweiterte Sicherheitskonzept, dessen Kosten von ursprünglich 80.000 Euro auf geschätzte 100.000 Euro ansteigen werden. Für den „Frohen Auftakt“ sind 100 Security-Mitarbeiter vorgesehen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Finanzierungsprobleme und Zuschüsse
Zusätzlich zu den gestiegenen Sicherheitskosten sehen sich die Rutenfestveranstalter auch mit einem Rückgang von privaten Spenden konfrontiert. Ferner haben die RFK-Stände beim Frohen Auftakt für das Jahr 2024 ein Minus von 20.000 Euro eingefahren, während angrenzende Gastronomen von den zahlreichen Besuchern profitieren konnten. Um die Schattenseiten dieser finanziellen Situation abzumildern, gewährt die Stadt der Rutenfestkommission ein Betriebsmitteldarlehen von 100.000 Euro. Dieses Darlehen muss bis zum Ende des Jahres zurückgezahlt werden.
Trotz dieser Herausforderungen plant die Rutenfestkommission, alle Veranstaltungen wie gewohnt durchzuführen. Zu den Streichungen städtischer Veranstaltungen zählt der Rutenlauf und der Schülermarkt. Ungewiss bleibt der Verlauf der Veranstaltung „Tanzen-Spielen-Musizieren“; hier haben bereits einige Schulen Eltern über mögliche Absagen informiert. Die Preiserhöhung für das Festabzeichen von 8 auf 9 Euro soll zudem zur finanziellen Stabilisierung beitragen.
Engagement in der Stadtgesellschaft
Angesichts dieser Herausforderungen ist das ehrenamtliche Engagement in der Stadt Ravensburg unerlässlich. Die Freiwilligenagentur der Stadt, die seit über 20 Jahren aktiv ist, fördert das Miteinander in der Gesellschaft und bietet zahlreiche Möglichkeiten für freiwillige Helfer an. Laut ravensburg.de umfasst das Engagement vielfältige Bereiche, darunter Sport, Kultur, soziale Dienste und Umweltschutz. Alle Bürger sind eingeladen, ein passendes Engagement zu finden.
Die Freiwilligenagentur bietet eine Onlinebörse sowie persönliche Beratung an und ist mit rund 80 Partnerorganisationen vernetzt. Interessierte können Unterstützung bei der Suche nach einem Ehrenamt erhalten, wobei verschiedene Plattformen wie „WAS TUN?!“ gezielt aktuelle Angebote in Ravensburg präsentieren. Die Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Freiwilligen wird durch klare Leitlinien unterstützt, um ein effektives bürgerschaftliches Engagement zu fördern.
Eine positive Nachricht ist das Wiederaufschießen des Altenschießens in 2025, wofür bald Anmeldungen möglich sind. Dieses Event bietet den Bewohnern die Möglichkeit, aktiv an der Tradition des Rutenfests teilzunehmen und sich auf festliche Weise in die Gemeinschaft einzubringen.