
In Weingarten wurden die Friedhofsgebühren erhöht und eine neue Friedhofssatzung verabschiedet. Die Erhöhung beträgt im Durchschnitt etwas mehr als zehn Prozent. Ortsbürgermeister Stefan Becker (CDU) bezeichnete diese Erhöhung als vertretbar. Ein zentraler Punkt der neuen Satzung ist die drastische Verkürzung der Ruhezeiten für Leichen und Aschen von 30 auf 20 Jahre, was während der Gemeinderatssitzung zu Diskussionen führte.
Kurt Seibert von der SPD äußerte Bedenken und bezeichnete den „Sprung zu groß“, insbesondere im Hinblick darauf, dass bei älteren Gräbern die Ruhezeit 35 Jahre betrage. Er plädierte dafür, die Ruhezeit lediglich auf 25 Jahre abzusenken. Thomas Krauß von der FWG erläuterte, dass es vielen älteren Bürgern schwerfalle, die Gräber zu pflegen, und diese daher nach Ablauf der Ruhezeit auflösen wollten. Er verwies darauf, dass es besser sei, Gräber zu entfernen, bevor sie unordentlich erscheinen. Die Mehrheit des Gemeinderats sprach sich jedoch mit acht Gegenstimmen und vier Enthaltungen gegen die Reduzierung der Ruhezeit auf 25 Jahre aus; nur vier Ratsmitglieder stimmten dafür.
Weitere Neuerungen im Friedhofsrecht
Die neue Satzung erlaubt zudem, dass auf dem Friedhof auch ehemalige Ortsansässige bestattet werden können, die aufgrund von Umzügen in Altenpflegeeinrichtungen oder aus anderen Gründen ihren Wohnsitz in Weingarten aufgegeben haben. Darüber hinaus müssen Grababdeckungen so gestaltet sein, dass die Grabfläche bis zu 90 Prozent abgedeckt ist. Eine Bedeckung mit Schotter, Kiesel und Bruchsteinen ist nur zu maximal 50 Prozent der Fläche zulässig.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Einführung einer Kaution zwischen 300 und 500 Euro für Grabräumungen. Becker begründete diese Maßnahme damit, dass häufig Gräber nach Ablauf der Ruhefrist auf Kosten der Gemeinde abgeräumt werden müssen, da keine Verantwortung übernommen werde. Außerdem müssen die Gestaltung von Grabstätten spätestens zwölf Monate nach der Beisetzung abgeschlossen sein. Die neue Satzung trat am 1. Januar in Kraft, wie rheinpfalz.de berichtete.