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Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis: So kämpfen wir gegen die Invasion!

Am 4. April 2025 versammelten sich rund 170 Bürgerinnen und Bürger in der Staufenhalle in Plüderhausen. Das zentrale Thema der Veranstaltung war die zunehmende Plage der Waschbären im Rems-Murr-Kreis. Es wurde intensiv diskutiert, wie diesem Problem begegnet werden kann. Das Landratsamt teilte mit, dass präventive Maßnahmen zwar nützlich sind, jedoch nicht ausreichen, um die Überbevölkerung der Waschbären zu kontrollieren. Waschbären werden in diesem Kontext als „invasive Kleinbären“ bezeichnet, deren Fortpflanzungsrate und Anpassungsfähigkeit besorgniserregend sind. ZVW berichtet über die Herausforderungen, die durch diese tierischen Eindringlinge entstehen.

Die Probleme beschränken sich nicht nur auf die Waschbärenpopulation selbst. Im Rems-Murr-Kreis sind auch Meldungen über Kadaver von Erdkröten an Laichgewässern besorgniserregend. Wildtierkameras und Trittsiegel haben erwiesen, dass Waschbären als Beutegreifer von Amphibien fungieren. So wurden in diesem Jahr an nur einem Laichgewässer über 500 tote Erdkröten gezählt. Auch Kadaver von weiteren geschützten Arten wie Feuersalamandern und der Gelbbauchunke wurden dokumentiert. Für die Gelbbauchunke hat Baden-Württemberg eine besondere Schutzverantwortung innerhalb der EU. Ein Bericht der BKZ hebt hervor, dass der Einfluss von Waschbären auf die Bestände der Amphibien heftig diskutiert wird.

Projekt zur Konfliktbewältigung

Um dem Problem der Waschbären und deren Auswirkungen auf die Amphibienbestände zu begegnen, wird im Rems-Murr-Kreis ein Pilotprojekt mit dem Titel „Amphibienschutz und Waschbärenmanagement“ durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, Konflikte im Amphibienschutz zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu erproben. Geplant sind Untersuchungen in drei Gebieten an Laichgewässern, konkret in Aspach, Oppenweiler und Schorndorf. Die Studie wird dabei nicht nur die Häufigkeit von Waschbären an Amphibienlaichgewässern analysieren, sondern auch dokumentieren, welche Arten von Amphibien sie erbeuten.
In das Projekt sind verschiedene Schutzmaßnahmen an den Laichgewässern integriert, darunter beispielsweise der Einsatz von Elektrozäunen und Abdeckungen. Zudem ist die Tötung von Waschbären in der Nähe dieser Gewässer vorgesehen, um die Bestände der Amphibien zu schützen. Der Ansatz einer flächendeckenden Bejagung im Rems-Murr-Kreis ist jedoch nicht Teil dieses Projekts. Die Federführung obliegt dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
BKZ berichtet weiter, dass die Untere Naturschutzbehörde, das Kreisforstamt und andere Organisationen an dem Vorhaben beteiligt sind.

Die Diskussion um die Waschbären in Deutschland ist nicht neu. So bestätigen zahlreiche Untersuchungen, dass Waschbären in ihren Lebensräumen heimische Ökosysteme beeinflussen und gefährdete Arten gefährden. Eine Studie, die Proben aus Naturschutzgebieten analysierte, zeigt, dass Waschbären in Deutschland, insbesondere bei Amphibien und Reptilien, eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Zum Beispiel sind im hessischen Spessart an einem einzigen Tag über 400 gehäutete Kröten an einer Wasserfläche gezählt worden, was auf den dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich Managementmaßnahmen hinweist. Professor Dr. Sven Klimpel, ein renommierter Parasitologe, hat betont, dass solche Maßnahmen vor allem in Gebieten mit seltenen Arten notwendig sind. Dies legt nahe, dass es eine Vielzahl von Herausforderungen gibt, die sowohl für den Artenschutz als auch für die Biodiversität in Deutschland von Bedeutung sind. Wild und Hund hebt ebenfalls die Notwendigkeit von Schutzstrategien hervor.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Plüderhausen, Deutschland
Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
bkz.de

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