Nina und Jonathan aus Waiblingen haben eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Sie geben ihr Leben in Deutschland auf und reisen mit ihren drei Söhnen durch Mexiko. Im Mittelpunkt dieser Reise steht ihr ältester Sohn Lio, der an einer Autismus-Spektrum-Störung leidet. Diese neurologische Entwicklungsstörung sorgt für eine gestörte soziale Interaktion und Kommunikation. Um Lio zu unterstützen, haben die Eltern beschlossen, in eine Umgebung mit weniger Reizen zu reisen.
Aktuell befindet sich die Familie in Baja California, Mexiko. Dort genießen sie die Strände und die Natur, die für Lio eine beruhigende Wirkung hat. Jonathan beschreibt begeistert die Wale, die vor der Küste sichtbar sind und ein wahrhaftiges Naturschauspiel bieten. Nach langen Reisetagen parkt die Familie ihren Camper an abgelegenen Orten, um Lio die Ruhe zu geben, die er benötigt. Es sind nicht nur die Strände, an denen die Familie Freude findet; sie bauen Sandburgen und genießen die lokale Küche mit Tacos.
Ein Leben ohne Rückkehrdatum
Die Entscheidung für diese Reise kommt nicht von ungefähr. Laut einem Bericht von Stuttgarter Nachrichten benötigt Lio eine Umgebung, die ihm hilft, sich zu entspannen und seine Sinne nicht zu überfordern. Das Leben in Deutschland erschien der Familie zu herausfordernd mit zu vielen Reizen. Nun gibt es kein festgelegtes Rückkehrdatum mehr; die Reise führt sie durch die USA, Kanada und Mexiko, und die Familie ist glücklich darüber, dass Lio aufblüht.
Um den Fokus auf die eigene Familie und die Natur zu legen, haben sie sich von der Hektik des Alltags in Deutschland abgewandt. Ihr Wunsch ist es, im Hier und Jetzt zu leben und diese besonderen Momente zusammen zu genießen, wie sie Focus schildert. Ihre Geschichte ist nicht nur eine Reise durch Mexiko, sondern auch eine spannende Suche nach einem besseren Leben für ihren Sohn.
Die Bedeutung von Ruhe und Stille
Im Hintergrund bleibt die Herausforderung bestehen, geeignete Reisemöglichkeiten für Familien mit behinderten Kindern zu finden. Ein Artikel von Autismus.de hebt hervor, wie wichtig ruhige Umgebungen für die Entwicklung von autistischen Kindern sind. Hierzu zählen spezielle Urlaubsorte, die auf die Bedürfnisse dieser Kinder zugeschnitten sind, um ihnen Ruhe und Sicherheit zu bieten. Projekte in Spanien und Ungarn sind dafür positive Beispiele, die Eltern und Betroffenen helfen können, die richtigen Aufenthaltmöglichkeiten zu finden.
Die Erlebnisse von Nina, Jonathan und ihren Söhnen sind ein eindrückliches Zeugnis dafür, wie entscheidend eine angepasste Umgebung für Kinder im Autismus-Spektrum sein kann. Ihre Reise durch die wunderschönen Landschaften Mexikos und darüber hinaus könnte für viele Familien eine Inspiration sein, neue Wege zu erkunden, um die Lebensqualität ihrer Kinder zu steigern.
