
In Himmelstadt im Landkreis Main-Spessart kam es zu einem schweren Vorfall, als ein Bagger auf einem Schiff an einem Fußgängersteg über der Schleuse hängenblieb. Dies führte zu einer signifikanten Behinderung des Schiffsverkehrs auf dem Main. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, bleibt die Schleuse voraussichtlich bis Mittwochmittag gesperrt. Güterschiffe, die in beiden Richtungen verkehren, müssen derweil auf die Wiedereröffnung der Schleuse warten.
Während des Vorfalls wurde zudem ein Brand an beschädigten Kabeln am Steg ausgelöst, was die Feuerwehr auf den Plan rief. Kurzzeitig kam es durch einen Ausfall des Wasserkraftwerks zu einem Stromausfall, der rund 1.000 Haushalte in den Gemeinden Karlstadt, Himmelstadt und Zellingen betroffen hat. Der Stromausfall dauerte etwa eine Stunde, und die Instandsetzung der Kabel ist notwendig, bevor die Schleuse wieder in Betrieb genommen werden kann.
Schaden und Antworten der Behörden
Der geschätzte Schaden am Fußgängersteg beläuft sich auf etwa 150.000 Euro. Angaben über den Schaden am Bagger und an der Technik am Steg sind bislang unklar. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zum Unfall aufgenommen, um die genauen Umstände und die Verantwortlichen zu klären. Laut einem Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts ist der Verkehr im Bereich der Schleuse als „verhältnismäßig wenig“ einzuschätzen, was möglicherweise die Auswirkungen auf die Schifffahrt verringert.
In einem ähnlichen Vorfall, der sich im Jahr 2016 in Ladenburg ereignete, führte ein Bagger, der drei Starkstromleitungen abriß, zu einem größeren Stromausfall. Auch damals waren aufgrund des Vorfalls die örtlichen Stromanbieter gefordert, um die beschädigten Leitungen bis in die Morgenstunden zu reparieren. Es bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen aus solchen Ereignissen dazu beitragen, zukünftige Unfälle zu verhindern.
Wichtiges Thema: Schutz kritischer Infrastruktur
Der Fall in Himmelstadt wirft zudem ein weiteres Licht auf die Sicherheitsrisiken, die mit der Instandhaltung und dem Betrieb kritischer Infrastruktur verbunden sind. Unterseekabel, die entscheidend für die digitale Welt sind, transportieren über 90 % des globalen Datenverkehrs. Ein Rückblick auf die Erkenntnisse von ZDF zeigt, wie oft physische Risiken durch Unfälle und unzureichenden Schutz an der kritischen Infrastruktur nicht ausreichend berücksichtigt werden. Der Sicherheitsexperte Johannes Peters betont, dass der Schutz solcher Infrastrukturen lange vernachlässigt wurde.
Die Notwendigkeit, solche Gefahren zu minimieren, ist unübersehbar. Vorschläge, wie die Verlegung von Kabeln mehrere Meter unter dem Meeresboden oder die Geheimhaltung neu verlegter Kabel, setzen sich als potenzielle Schutzmaßnahmen in der Debatte. Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch hybride Angriffe ist es essenziell, dass die Verantwortlichen sowohl physische als auch digitale Schutzmaßnahmen für kritische Infrastruktur implementieren.