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Moorenweis trauert um Brigitte Köppel, die letzte Tante Emma des Dorfes

Brigitte Köppel, die Betreiberin eines traditionsreichen Kramerladen in Moorenweis, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Ihr Laden war nicht nur ein Ort des Einkaufens, sondern galt als das Herzstück der Gemeinde. Köppel war bekannt dafür, dass sie trotz der wachsenden Konkurrenz durch Supermärkte und Discounter, den beliebten Tante-Emma-Laden erfolgreich führte. Ihr Lebenswerk, das sie seit 1982 leitet, hat viele Bewohner generationsübergreifend geprägt. Laut Merkur war Köppel nicht nur für die Warenlieferung zuständig, sondern auch für die persönliche Atmosphäre, die ihren Kunden einen vertrauensvollen Umgang ermöglichte.

Köppel wurde in Oberndorf bei Salzburg geboren und begann ihre berufliche Laufbahn 1969 als Aushilfe in einem Lebensmittelgeschäft. 1982 übernahm sie das Geschäft, welches 1984 durch den Anbau eines angrenzenden Stalls erweitert wurde. Ihre Tochter Sandra Bachinger trat 1990 in das Familienunternehmen ein und machte eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Dies sorgte für eine weitere Verankerung der Familientradition im Ort. Neben Lebensmitteln bot der Laden auch eine Lottoannahmestelle sowie seit 1999 eine Postfiliale an.

Eine liebevolle Persönlichkeit in der Gemeinde

Köppel war nicht nur eine Geschäftsfrau, sondern auch eine engagierte Förderin örtlicher Vereine. Ihr Ehemann Rudi, der vor drei Jahren starb, stand ihr bei der Führung des Geschäfts zur Seite. Ihre persönliche Note war das Markenzeichen ihres Betriebes. Sie pflegte den Kontakt zu ihren Kunden und kannte viele von ihnen beim Namen. Der Laden war ein zentraler Treffpunkt, der über die Jahre hinweg viele Geschichten und Erinnerungen sammelte.

In den letzten Jahren plante Köppel, ihre Freizeit zu genießen. Eine Reise nach Kroatien stand auf ihrem Wunschzettel. Doch die Krebsdiagnose, die sie erhielt, veränderte alles. Ihre Tochter Sandra und deren Söhne bleiben nun als Erben ihrer Tradition zurück. Der Tod von Brigitte Köppel stellt einen großen Verlust für die Gemeinde Moorenweis dar, in der Tante-Emma-Läden wie der ihre heutzutage mehr denn je gebraucht werden.

Die Rolle der Tante-Emma-Läden

Der Begriff „Tante-Emma-Laden“ bezeichnet kleine Einzelhandelsgeschäfte, die oft persönlich geführt werden und seit der Nachkriegszeit in Deutschland und der Schweiz verbreitet sind. Wie auf Wikipedia erklärt wird, zeichnen sich diese Läden durch eine enge Kundenbindung aus, und die Inhaber sind häufig als „Tante Emma“ bekannt. Trotz der Herausforderungen durch Discounter bleibt der Tante-Emma-Laden wichtig für die Nahversorgung in ländlichen Gebieten.

Die Bedeutung solcher Geschäfte zeigt sich auch in der Tatsache, dass in vielen Gemeinden Initiativen zur Wiederbelebung von Tante-Emma-Läden unterstützt werden. Diese Läden sind mehr als nur Geschäftsstellen – sie sind Symbole für lokale Gemeinschaften und tragen zur Identität der Orte bei. Brigitte Köppel verkörperte mit ihrer Arbeit das Erbe dieser Tradition. Ihr Tod ist nicht nur der Verlust eines Geschäfts, sondern ein Verlust an Menschlichkeit und lokalem Geist in Moorenweis.

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Moorenweis, Deutschland
Beste Referenz
merkur.de

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