
Nach den Feiertagen, die häufig von alkoholischen Getränken geprägt sind, verzichten viele Menschen im Januar auf Alkohol. Der „Dry January“ stellt dabei eine Herausforderung dar, da gesellige Zusammenkünfte und Geschäftsessen häufig mit dem Konsum alkoholischer Getränke verbunden sind. Ian Hamilton, Professor für Süchte an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität York, sowie Matt Field, Psychologieprofessor an der Universität Sheffield, argumentieren, dass ein vollständiger Verzicht möglicherweise nicht notwendig ist. Laut Hamilton und Field könne eine reduzierte Trinkmenge, auch bekannt als „Damp January“, gesundheitsfördernde Effekte haben.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass ein gemischter Ansatz – weniger Alkohol zu konsumieren, ohne ganz darauf zu verzichten – eine nachhaltigere Methode sein könnte, um langfristige Verhaltensänderungen zu erreichen. Hamilton betont, dass das eigene Trinkverhalten durch Entscheidungen beeinflusst werden kann. „Damp January“ erlaubt den Menschen, in sozialen Situationen selbst zu entscheiden, wann sie trinken möchten und wann nicht. Dies könnte das Gefühl von Kontrolle und Selbstbewusstsein in Bezug auf den Alkoholkonsum steigern.
Vorteile eines moderaten Ansatzes
Experten empfehlen, die Anzahl der Alkoholtage zu reduzieren und möglicherweise nur am Wochenende zu trinken. Dabei raten sie jedoch davon ab, dies durch sogenanntes „Binge-Drinking“ zu kompensieren, da dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Ein „Trink-Tagebuch“ kann eine gute Methode sein, um den Konsum im Blick zu behalten und bewusster mit Alkohol umzugehen.
Ein Wechsel zwischen alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken bei Feiern kann ebenfalls helfen, die Menge an Alkohol zu reduzieren und den Konsum zu verlangsamen. Außerdem sollten Menschen, die ein hohes Risiko für alkoholbedingte Probleme haben, möglicherweise ihr soziales Umfeld überdenken und alternative Freizeitaktivitäten wählen, die nicht im Zusammenhang mit Alkohol stehen.
Während der „Dry January“ darauf abzielt, das Bewusstsein für alkoholbedingte Probleme zu schärfen und die gesundheitlichen Vorteile des Verzichts aufzuzeigen, wurde in einer früheren Analyse festgestellt, dass es keine ausreichenden Beweise gibt, dass diese Kampagne zu langfristigen Veränderungen im Trinkverhalten führt. Diese Erkenntnisse wurden unter anderem von Ian Hamilton in einem Artikel diskutiert, der die Herausforderungen und Potenziale von Alkoholverzicht thematisierte, so wie es auf der Website der Universität York berichtet wird.
Letztendlich ist es wichtig zu betonen, dass der vollständige Verzicht auf Alkohol die beste Option bleibt, um gesundheitliche Risiken wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren. Laut dem „Alkoholatlas 2022“ steigert der Konsum von alkoholischen Getränken bereits bei geringen Mengen signifikant das Erkrankungsrisiko.
Für weitere Informationen über die Vorteile eines Alkoholverzichts lesen Sie die ausführlichen Berichte bei Focus und auf York University.