
Im Herzen eines wachsenden Zweifels über die Integrität der US-Goldreserven stehen US-Präsident Donald Trump und der Tech-Mogul Elon Musk. In einer Diskussion, die während eines Fluges mit der Air Force One stattfand, beschlossen sie, die Goldreserven in Fort Knox überprüfen zu lassen. Musk äußerte dabei, dass es notwendig sei, sicherzustellen, dass das Gold noch vorhanden ist, und stellte auf seiner Plattform X die provokante Frage, wer dies bestätigen könne. Diese Szenarien werfen ein Schlaglicht auf die Überfälligkeit einer umfassenden Inspektion der Goldbestände, die seit Jahren im Mittelpunkt von Mythen und Gerüchten stehen.
Fort Knox, ein legendäres Lagerhaus für Gold in Kentucky, ist seit seiner Gründung 1936 ein Symbol für Sicherheit und Schutz. Es beherbergt 4.175 Tonnen Gold, was mehr als die Hälfte der gesamten US-Goldreserven von 8.130 Tonnen ausmacht. Der aktuelle Buchwert des dort gelagerten Goldes beträgt 42,22 USD pro Unze, während der Marktwert mittlerweile fast 3.000 USD je Unze erreicht hat. Trump hat angekündigt, dass die Türen von Fort Knox für eine Inspektion geöffnet werden sollen, um – wie er es formulierte – „alles Gold“ zu überprüfen, was in der heutigen Diskussion über Vermögenswerte von zentraler Bedeutung ist.
Die Rolle der deutschen Goldreserven
Die Debatte über die Sicherheit der Goldbestände beschränkt sich jedoch nicht nur auf die USA. In Deutschland gibt es ebenfalls wachsende Bedenken hinsichtlich der Lagerung der Goldreserven, die offiziell an drei Standorten aufbewahrt werden: 1.693 Tonnen in Frankfurt, 1.239 Tonnen in New York und der Rest in London. Kritiker, darunter der Ökonom Markus Krall und AfD-Politiker Peter Boehringer, fordern Transparenz und ein Audit der in den USA gelagerten deutschen Goldreserven. Boehringer betont, dass die deutschen Bestände nicht in Fort Knox, sondern in der New Yorker Federal Reserve lagern, wo 36,6 Prozent der gesamten deutschen Goldreserven aufbewahrt werden.
Insgesamt umfasst das deutsche Gold ein Gesamtvolumen von 3.351,53 Tonnen. Historische und sicherheitstechnische Gründe rechtfertigen in den Augen der Kritiker die Lagerung eines Großteils im Ausland. Es wird zu Recht gefragt, ob Mengen und Reinheit des Goldes noch den Angaben entsprechen, die seit Jahren nicht verifiziert wurden.
Fort Knox: Ein emotionales Thema
Fort Knox hat zudem eine weitaus größere kulturelle Bedeutung, als es auf den ersten Blick scheint. Die Sicherheitsvorkehrungen sind legendär: Das Lagergebäude wurde aus 16.000 Kubikfuß Granit und weiteren massiven Materialien gebaut, und nur sehr wenige Menschen haben Zugang zu den eigentlichen Tresoren. Der letzte nennenswerte Besuch war 2017, als Finanzminister Steven Mnuchin mit einer Kongressdelegation vor Ort war. Dieser Besuch war jedoch umstritten, da er mit einer Sonnenfinsternis zusammenfiel und den Eindruck einer oberflächlichen Inspektion erweckte.
Laut aktuellen Angaben hat Fort Knox die wichtigste Rolle bei der Lagerung der US-Goldreserven, und es wird schätzungsweise einmal jährlich geprüft. Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass jedes Stück Gold erfasst und vorhanden sei. Dennoch bleiben die Sicherheiten aufgrund der Geheimhaltung und der physischen Abgeschlossenheit der Räumlichkeiten im Raum stehen. Musk und Trump erscheinen nicht als Einzige, die an der Transparenz der Reserven zweifeln. Der Glaube an die Unantastbarkeit dieser materiellen Werte könnte durch solche Spannungen ins Wanken geraten und die Märkte, insbesondere den Goldmarkt, beeinflussen.
Die anhaltende Diskussion über die Goldreserven in den USA und Deutschland unterstreicht die Wichtigkeit von Transparenz und Überprüfung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Während sich die Prüfungen der Goldbestände an bestehenden Verfahren orientieren, könnte der Druck auf die Regierungen steigen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.