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Kritischer Gesundheitszustand: Was passiert mit Papst Franziskus?

Im Vatikan wird derzeit die Frage diskutiert, wie der Machttransfer im Falle der Handlungsunfähigkeit von Papst Franziskus geregelt wäre. Während die Regularien für den Fall des Todes oder Rücktritts eines Papsts klar festgelegt sind, gibt es keine konkreten Regelungen für Situationen der schweren Krankheit oder Bewusstlosigkeit. Dies hat in den letzten Tagen an Dringlichkeit gewonnen, da der 88-jährige Papst seit über einer Woche aufgrund einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt wird.

Berichten zufolge hat Papst Franziskus trotz seines kritischen Gesundheitszustands die Amtsgeschäfte weiterhin delegiert. Aktuell leidet er an asthmatischer Atemnot und benötigt hohe Mengen Sauerstoff. Am Sonntag wurde jedoch mitgeteilt, dass der Papst bei Bewusstsein sei und gut geschlafen habe. Seine gesundheitlichen Probleme stellen auch die Frage in den Raum, ob er einen Rücktritt in Betracht ziehen könnte, wie es sein Vorgänger Benedikt XVI. getan hat.

Regeln und Abläufe im Vatikan

Im Zuge der Erkrankung von Franziskus haben sich die Abläufe im Vatikan nicht verändert. Kardinal Pietro Parolin, als Staatssekretär, überblickt die laufenden Amtsgeschäfte im Vatikan. Auch Erzbischof Rino Fisichella leitete einen für den Papst vorgesehenen Gottesdienst im Petersdom und sprach ein spezielles Gebet für ihn. Derzeit bleibt unklar, ob die Vorschläge aus dem Jahr 2021, die Regelungen zur Handlungsunfähigkeit eines Papsts erarbeiten sollten, auch tatsächlich zu einem Gesetzesentwurf führen werden. Diese Vorschläge beinhalteten unter anderem die Übertragung der Regierung an das Kardinalskollegium.

Bei einer vorübergehenden Handlungsunfähigkeit wäre vorgesehen, dass das Kardinalskollegium eine Kommission zur Regierungsführung einsetzt. Es wurde auch diskutiert, dass eine medizinische Untersuchung des Papsts alle sechs Monate stattfinden sollte, um seine Gesundheit zu überwachen. Die gesetzlichen Regelungen zu dieser Frage sind jedoch aktuell nicht ausreichend und könnten in Zukunft einer Reform bedürfen.

Der Rücktritt und seine Implikationen

Im Jahr 2022 bestätigte Papst Franziskus, dass er ein Rücktrittsschreiben verfasst hat, welches im Falle seiner Handlungsunfähigkeit Anwendung finden würde. Details über den Inhalt dieses Schreibens sind nicht bekannt. Es gibt jedoch Bedenken darüber, ob ein solches Dokument gemäß dem Kirchengesetz gültig ist. Ein Rücktritt muss aus freien Stücken und ordnungsgemäß erklärt werden, was die Komplexität der Situation erhöht.

Bei einem Rücktritt oder dem Tod eines Papstes würde der Camerlengo, derzeit Kardinal Kevin Farrell, für die Verwaltung und Finanzen des Heiligen Stuhls zuständig sein. Während Papst Franziskus krank ist, hat der Camerlengo allerdings keine zusätzlichen Aufgaben, was die Machtverteilung innerhalb des Vatikans betrifft.

Der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, hat ebenfalls keine speziellen Aufgaben während der Abwesenheit des Papstes übernommen. Trotz aller Ungewissheit über die Zukunft bleibt der Vatikan unter der Aufsicht von Franziskus, der, bis auf weiteres, sein Amt trotz gesundheitlicher Einschränkungen ausübt. Der Papst, auch bekannt als Stellvertreter Christi auf Erden, ist nicht nur eine zentrale Figur der römisch-katholischen Kirche, sondern auch Souverän des Vatikanstaates und vermittelnde Instanz in internationalen Beziehungen.

Die derzeitige Situation unterstreicht die Dringlichkeit, eine klare Regelung für die Handlungsunfähigkeit eines Papstes zu finden, um die Kontinuität und Stabilität des päpstlichen Amtes und der katholischen Kirche zu gewährleisten.

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Vatikanstadt, Italien
Beste Referenz
remszeitung.de

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