
US-Präsident Donald Trump hat am Freitag während eines Pressetermins an Bord von Air Force One angekündigt, Zölle auf Pharma-Importe einzuführen. Diese neue Maßnahme soll am 2. April 2025 in Kraft treten und folgt auf bereits implementierte Zölle für Automobile und Autoteile. Trumps Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Pharmaindustrie haben, insbesondere angesichts der starken Abhängigkeit der USA von Arzneimitteln, die teilweise in Europa produziert werden.
Gemäß den aktuellen Statistiken betrugen die Exporte von Arzneimitteln aus der EU in die USA im Jahr 2023 etwa 90 Milliarden Euro. Beliebte Medikamente, die in die USA geliefert werden, sind unter anderem Botox, das gewichtsreduzierende Mittel Wegovy und das Krebsmedikament Keytruda. Analysten und Investoren äußern bereits Besorgnis über mögliche Preiserhöhungen aufgrund der Einführung dieser Zölle.
Vorbereitung der Pharmaunternehmen
Um auf die bevorstehenden Zölle vorbereitet zu sein, haben amerikanische Pharmafirmen bereits damit begonnen, größere Mengen ihrer Medikamente per Luftfracht in die USA zu transportieren. Zwei europäische Arzneimittelhersteller berichteten, dass sie in den letzten Wochen ihre Lieferungen in die USA verstärkt haben. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit und die potenziellen Auswirkungen der Handelsentscheidung auf den Arzneimittelmarkt.
Die US-amerikanische Marktlandschaft ist stark von europäischen Importen geprägt, was durch die steigenden Importe von Medikamenten in der EU unterstrichen wird, die 2023 um 6,1% zugenommen haben. Im Gegensatz dazu sind die Exporte der EU in diesem Sektor um 3,5% gefallen, was zu einem Rückgang des Handelsüberschusses von 174 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 158 Milliarden Euro im Jahr 2023 führte.
Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA
Nach den Statistiken war die USA im Jahr 2023 der größte Handelspartner der EU für medizinische und pharmazeutische Produkte. Die Ausfuhren von Arzneimitteln aus der EU in die USA sanken um 1,5%, während die Importe um 19,3% anstiegen. Dies zeigt eine zunehmende Abhängigkeit der USA von pharmazeutischen Produkten aus Europa. Deutschland war der größte Exporteur medizinischer und pharmazeutischer Produkte innerhalb der EU und erzielte allein mit den Extra-EU-Exporte einen Wert von 62 Milliarden Euro.
Mit der Einführung dieser neuen Zölle könnte sich die Handelsbilanz zwischen den USA und der EU weiter verschlechtern. Die vorliegende Situation wirft Fragen über die zukünftige Beziehung der beiden Akteure im globalen Pharmamarkt auf, insbesondere hinsichtlich der Handelshemmnisse, die für Pharmaexporteure bestehen. Diese umfassen komplexe Registrierungs- und Zertifizierungsverfahren, die bereits heute eine Herausforderung darstellen.
Die Reaktionen aus der Industrie bleiben daher gespannt, während Unternehmen wie Novo Nordisk und AstraZeneca bereits negative Auswirkungen auf ihre Aktien befürchten müssen. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Marktbedingungen und die Preisgestaltung im Pharmabereich entwickeln.
t-online.de berichtet, dass … ec.europa.eu liefert weitere Details und ceicdata.com bietet zusätzlichen Kontext zu den Handelsstatistiken.