
Takeshi Ebisawa, ein 60-jähriger japanischer Verbrecherboss und Mitglied der Yakuza, gestand vor einem Bundesgericht in Manhattan, zu sechs Anklagepunkten schuldig zu sein. Diese Anklagen umfassen die Verschwörung, nukleares Material aus Myanmar nach Iran zu verkaufen, Drogenhandel sowie Waffenvergehen. Die Urteilsverkündung ist für den 9. April 2025 angesetzt. Ebisawa hatte bereits im Jahr 2020 einem verdeckten DEA-Agenten und einer Informantin mitgeteilt, dass er über große Mengen Thorium und Uran verfüge, die zum Verkauf stehen.
Die Unterlagen der Anklage zeigen, dass Ebisawa plant, Plutonium zu liefern und damit anzugeben, dass dieses Material für nukleare Waffen überlegen sei. Während der DEA-Operation waren die undercover operierenden Ermittler in der Lage, eine gelbe Substanz zu beschaffen, die später als Uran, Thorium und Plutonium analysiert wurde. Ebisawa wird auch beschuldigt, eine Verschwörung zum Kauf von US-amerikanischen Boden-Luft-Raketen und schwerer Waffentechnologie für ethnische bewaffnete Gruppen in Myanmar angestrebt zu haben.
Illegale Machenschaften und internationale Zusammenarbeit
Die Ermittlungen und die anschließende Festnahme von Ebisawa in April 2022 waren das Ergebnis der Zusammenarbeit internationaler Strafverfolgungsbehörden aus Indonesien, Japan und Thailand. Sein Geständnis zeigt die weitreichenden Verbindungen zwischen dem internationalen Drogenhandel und illegalem Waffenhandel, wobei der Assistant Attorney General Matthew G. Olsen auf die Notwendigkeit einer Rechenschaftspflicht für solche kriminellen Machenschaften hinweist.
Die Anklagen gegen Ebisawa beinhalten auch den Drogenhandel, wobei er angab, Heroin und Methamphetamin als teilweise Bezahlung für die Waffen liefern zu wollen. Ebisawa war sich anscheinend nicht bewusst, dass er 2021 und 2022 mit einer vertraulichen Quelle der Drug Enforcement Administration (DEA) kommunizierte. Diese Quelle spielte eine zentrale Rolle in der Operation, die zu seiner Festnahme führte.
Nuklearschmuggel im Kontext
Die Situation wird durch die größere Problematik des Nuklearschmuggels verstärkt, die seit den 1990er Jahren stark zugenommen hat. Laut Berichten hat der illegale Handel mit nuklearem Material bereits 1990 mit vier versuchten Käufen begonnen, während es in den letzten drei Jahren jeweils über einhundert Versuche gab. Die Sorge um nukleare Sicherheit bleibt hoch, besonders in Ländern mit instabilen politischen Verhältnissen und schlecht gesicherten Lagerbeständen gefährlicher Materialien.
Ebisawas Fall wirft ein Licht auf die potenziellen Risiken, die mit den durch politische und wirtschaftliche Destabilisierung geschaffenen Bedingungen in Nachfolgestaaten der Sowjetunion verbunden sind. Die dortigen Kernwaffenlabors, oft von Armut betroffen, können zur Bildung krimineller Netzwerke beitragen, die Materialien stehlen und verkaufen wollen. Solche Aktivitäten könnten potenziell zur weiteren Verbreitung von Nuklearwaffen führen und damit die internationale Sicherheit erheblich gefährden.
Derzeit bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen Ebisawas Geständnis auf weitere Ermittlungen im Bereich des internationalem Nuklearschmuggels haben wird. Die Problematik ist komplex und erfordert internationale Kooperation, um der Bedrohung durch den illegalen Handel mit nuklearen Materialien wirksam zu begegnen.
Für weitere Informationen lesen Sie die originalen Berichte bei Al Jazeera, AP News und Spektrum.de.