In der Stadt Pfullendorf wird der Ruf nach einer öffentlichen Toilette am Busbahnhof immer lauter. Dies wird besonders durch die anstehende Gemeinderatssitzung am 27. März unterstrichen, wo Karlheinz Fahlbusch, der Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Pfullendorf, einen Vorstoß plant. Die städtische Verwaltung sieht keinerlei Notwendigkeit für eine solche Einrichtung, was zu Kritik und Unverständnis führt. Fahlbusch selbst beschreibt die aktuelle Situation als unzureichend, da es am Busbahnhof keine Toilettenmöglichkeit gibt. Alternativen wie das Barfüßer, welches erst um 11 Uhr öffnet, oder die öffentliche Toilette im Parkhaus Stadtmitte sind aus seiner Sicht nicht praktikabel, besonders aufgrund des Zeitdrucks beim Umsteigen.
Während frühere Diskussionen über die Notwendigkeit einer öffentlichen Toilette in der Stadt oft im Sande verliefen, ist Fahlbusch entschlossen, eine grundlegende Entscheidung durchzusetzen. Er plant, gegebenenfalls Unterschriften zu sammeln, sollte im Gemeinderat kein entsprechender Beschluss gefasst werden. Auch die frühere Stadträtin Eva Riede-Leibbrand hat sich aktiv für das Thema eingesetzt und bemängelt das Fehlen von Hinweisschildern für fremde Fahrgäste. Dies könnte die Situation für neue Reisende noch unverständlich machen.
Die Sicht der Busunternehmen
Die Busunternehmen selbst zeigen sich verwundert über den Mangel an Toiletten am Busbahnhof. Johannes Bartmann, der Geschäftsführer der KVB, hat zudem berichtet, dass Fahrer häufig Beschwerden über die fehlenden sanitären Einrichtungen äußern. Diese Problematik wird noch verstärkt, da Linienbusse nicht mehr auf dem Bauhofgelände abgestellt werden dürfen, was die Situation für Reisende und Personal zusätzlich erschwert.
Die Verwaltung rechtfertigt ihre ablehnende Haltung zum Bau einer Toilette unter anderem mit den Kosten, die über 100.000 Euro betragen würden, sowie dem Risiko von Vandalismus. Fahlbusch hingegen sieht den Bau einer solchen Toilette als essenziell an und weist darauf hin, dass die fehlende Toilette nicht nur für die Fahrgäste, sondern auch für die Busfahrer hinderlich ist.
Öffentliche Toiletten in Deutschland
Der Mangel an öffentlichen Toiletten ist ein weit verbreitetes Problem in Deutschland und steht in der Berichterstattung von lokalen und nationalen Zeitungen immer wieder im Fokus. Eine verbesserte Infrastruktur wird als nachhaltige Lösung vorgeschlagen, denn die Sanitäreinrichtungen sind ein essentieller Bestandteil der kommunalen Versorgung. Die Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der Infrastruktur, insbesondere in Zeiten des Wandels und der Reduzierung von Bahnhöfen und Kaufhäusern, sind nicht zu unterschätzen. Kommunen müssen aktiver sicherstellen, dass ausreichend Toiletten für die Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Das Unternehmen ABEREUS bietet kosteneffiziente und nachhaltige Lösungen an, um Kommunen beim Bau moderner Toilettenanlagen zu unterstützen. Ihr Ansatz, der auf die Verwendung von Wasser verzichtet, könnte eine innovative Lösung darstellen, um die Verfügbarkeit von Toiletten zu erhöhen und den Druck auf einzelne Einrichtungen zu reduzieren.
In Pfullendorf bleibt die Situation am Busbahnhof weiterhin angespannt. Die kommenden Entwicklungen in der Gemeinderatssitzung werden entscheidend sein, um zu klären, ob der Ruf nach einer öffentlichen Toilette Gehör findet und ob die Stadtverwaltung bereit ist, ihre Haltung zu überdenken.
