Baden-WürttembergFalkenbergHalleLautersteinStuttgart

Bürgerinitiative wehrt sich: Bartholomä gegen Windkraft-Überbau!

Am 3. Februar 2025 fand in der TSV-Halle in Bartholomä eine hochkarätige Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Lebensraum Albuch“ statt. Trotz der winterlichen Temperaturen war die Teilnehmerzahl beachtlich hoch, die Halle nahezu voll besetzt.

Die Veranstaltung diente der Aufklärung über die aktuellen Planungsabsichten für den weiteren Windkraftausbau in der Region. Bürgermeister Thomas Kuhn äußerte seine Besorgnis über die Pläne der Regionalbezirke Stuttgart und Ostwürttemberg, die eine zunehmende „Umbauung“ von Bartholomä durch Windkraftanlagen vorsehen.

Kritik an der Fremdbestimmung

Kuhn betonte, dass Bartholomä von den regionalen Verbänden maßgeblich entschieden wird. Der aktuelle Windpark, der sich in Lauterstein und Bartholomä befindet, hat 19 Windkraftanlagen und gehört mit einer installierten Leistung von 52,25 Megawatt (MW) zu den größten in Baden-Württemberg. Im Vergleich dazu übertrifft der Windpark Harthäuser Wald in der Region mit 55 MW diesen Wert leicht.

Laut den Prognosen der Regionalverbände soll 1,8 Prozent der Fläche in der Region als Vorranggebiet für Windenergie ausgewiesen werden. Bürgermeister Kuhn wünscht sich jedoch, dass Bartholomä selbst über seine Entwicklung entscheiden kann, da seine Bürger befürchten, dass der Charakter des staatlich anerkannten Erholungsortes durch die geplanten Windkraftanlagen beeinträchtigt wird.

Widerstand aus der Bevölkerung

Die Mehrheit der Bürger in Bartholomä lehnt einen weiteren Ausbau der Windkraft ab. Bei der Veranstaltung wurden verschiedene Bedenken geäußert. Neben der individuellen Entscheidungsmacht stellte Kuhn auch die Frage, ob ein Erholungsort wie Bartholomä mit Windkraftanlagen in direkter Umgebung weiterhin als solche fungieren kann.

In Bezug auf die Effizienz von Windkraft äußerten verschiedene Experten, darunter Prof. Dr. Eduard Heindl von der Hochschule Furtwangen, dass die Windkraftnutzung vor allem in windigen Regionen sinnvoll sei. Er bemerkte zudem, dass zur Kompensation des stillgelegten Kernkraftwerks Neckarwestheim rund 1200 Windkraftanlagen notwendig wären. Dies sei eine enorm hohe Zahl, die auch Willy Fritz, ein weiterer Experte, bestätigte. Fritz wies auf die Schwierigkeiten hin, die Windkraftanlagen in Baden-Württemberg betreffen: An 176 Tagen pro Jahr erreichen sie weniger als 20 Prozent ihrer Nennleistung, und an 45 Tagen bleiben sie sogar ganz still.

Planungen und Flächenbedarf

Die Regionalverbände sind gehalten, 18 Prozent der Flächen für erneuerbare Energien auszuweisen. In Ostwürttemberg sind noch etwa 650 Hektar notwendig, und der Regionalverband plant insgesamt 4500 Hektar für die Windnutzung. Bürgermeister Kuhn sieht die Gefahr, dass Bartholomä von Windkraftanlagen “umstellt” wird, wobei einige dieser Neubauten Höhen von bis zu 290 Metern erreichen könnten.

Die Bedeutung dieser Entwicklung wird besonders durch den aktuellen Windpark unterstrichen, der bereits 24 Windkraftanlagen in der Nähe umfasst. Diese befinden sich in Lauterburg (5 Anlagen), auf dem Falkenberg (3 Anlagen) und in Lauterstein (16 Anlagen). Die regionalen Pläne werden intensiv diskutiert, und eine erste Anhörung zu den Einwänden fand am gleichen Tag der Informationsveranstaltung statt.

Abschließend bleibt die Frage, wie sich die anhaltenden Diskussionen um Windkraftanlagen auf Bartholomä auswirken werden und ob die Bürgerinitiative „Lebensraum Albuch“ erfolgreich ihre Ziele verwirklichen kann. Weitere Informationsveranstaltungen sind bereits geplant, und Unterschriftenlisten sollen an die Regionalverbände übergeben werden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bartholomä, Deutschland
Beste Referenz
remszeitung.de
Weitere Infos
gmuender-tagespost.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert