
Am 23. Februar 2025 fanden in Deutschland vorgezogene Bundestagswahlen statt, die sowohl bei den Wählern als auch den politischen Akteuren für großes Interesse sorgten. In Baden-Württemberg trat die CDU unter der Führung von Thorsten Frei und die AfD angeführt von Alice Weidel an. Der Wahlkampf zeichnete sich durch eine vergleichsweise kurze Dauer und intensive politische Auseinandersetzungen aus.
Die Ergebnisse der Wahl in Baden-Württemberg fielen zugunsten der CDU aus, die 31,6% der Stimmen erhielt. Damit konnte sie im Vergleich zur letzten Wahl um 6,8 Prozentpunkte zulegen. Die AfD folgte mit 19,8%, was einen Anstieg von 10,2 Prozentpunkten darstellt. Im Gegensatz dazu verzeichnete die SPD mit 14,2% einen Rückgang von 7,4 Prozentpunkten und markierte damit ihr niedrigstes Ergebnis seit Bestehen der Bundestagswahl. Die Grünen erhielten 13,6% der Stimmen und verloren ebenfalls 3,6 Prozentpunkte. Die Linke verbuchte 6,8%, während die FDP mit nur 5,6% das schlechteste Ergebnis seit 1949 erreichte. Der Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam auf 4,1%, begleitet von weiteren Kleinparteien mit insgesamt 4,3%.
Wahlbeteiligung und Wahlkreise
Die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg erreichte mit 83,4% den höchsten Wert seit der Bundestagswahl 1983 und fiel damit um 5,6 Prozentpunkte höher aus als 2021, als nur 77,8% der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Der Wahlkreis Tübingen verzeichnete die höchste Beteiligung mit 86,2%, während der Wahlkreis Mannheim mit 78,4% das minimalste Ergebnis vorlegte. Dies könnte möglicherweise auf das gestiegene Interesse der Wähler an der politischen Landschaft und den aktuellen Themen zurückzuführen sein.
Die CDU konnte in 35 von 38 Wahlkreisen die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen. Lediglich in drei Wahlkreisen, darunter Stuttgart I, Karlsruhe-Stadt und Freiburg, setzten sich die Grünen durch. In Stuttgart I etwa erzielte die Kandidatin der Grünen mit 45.668 Stimmen einen bemerkenswerten Sieg, obwohl die Erststimmen von CDU und Grünen jeweils bei 28,3% lagen. Dies zeigt die weiterhin bestehende Konkurrenzsituation zwischen den beiden Parteien in städtischen Gebieten.
Rückblick und Ausblick
Die Wahl legte offen, dass die CDU in 1.083 Gemeinden stärkste Kraft ist, gefolgt von der AfD in nur 10 und den Grünen in 7 Gemeinden. Diese Dominanz der CDU verblüfft, da sie seit 1949 in Baden-Württemberg regiert. Die umfangreiche Wahlbeteiligung könnte als Zeichen für ein wiedererwachtes politisches Interesse in der Bevölkerung gedeutet werden, obwohl der politische Diskurs in Deutschland in den letzten Jahren stark polarisiert war.
Die vorläufigen Ergebnisse wurden um 01:45 Uhr festgelegt, während die endgültigen Ergebnisse am 11. März 2025 veröffentlicht werden sollen. Während die Wähler sich für die unterschiedlichsten Parteien entschieden haben, bleiben die längerfristigen Trends in der Wählerschaft und das politische Klima weiterhin von hoher Relevanz. Die Bundestagswahl 2025 könnte somit sowohl für die politischen Akteure als auch die Wähler selbst entscheidende Weichen stellen.
Zu beachten ist, dass die Wahlbeteiligung in Deutschland in den letzten 40 Jahren tendenziell gesunken ist, mit einem Höchststand von 91,1% im Jahr 1972, und einem Tiefststand von 70,8% im Jahr 2009. Diese jüngsten Zahlen deuten auf eine Rückkehr zu einem gesteigerten Wählerengagement hin, das auch durch die AfD beeinflusst wurde, die in der Vergangenheit 1,47 Millionen Nichtwähler mobilisieren konnte. Die politischen Akteure stehen nun vor der Herausforderung, diese Bewegung in zukünftige Wahlerfolge umzusetzen.
Informationen zu den detaillierten Ergebnissen sind unter Merkur) und Statistik BW) verfügbar.