
Im Rems-Murr-Kreis werden am Dienstag und Mittwoch keine Busse fahren. Dies ist das Ergebnis eines Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat, nachdem die jüngste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern ergebnislos blieb. In dieser zweiten Verhandlungsrunde, die keine Einigung brachte, wurden die Forderungen der Gewerkschaft erneuert und unmissverständlich klar kommuniziert. Über 30 Unternehmen im privaten Omnibusgewerbe sind von diesen Streiks betroffen, und auch Schulbusse werden ausfallen.
Die Arbeitsniederlegungen sind Teil einer breiteren Initiative, die bereits im Januar 2025 begann. Verdi fordert eine Erhöhung des Entgelts um neun Prozent sowie einen zusätzlichen Betrag von 100 Euro für Auszubildende bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Hintergrund ist die endete Friedenspflicht, die am 31. Dezember 2024 ablief. Die erste Verhandlungsrunde am 18. Dezember 2024 brachte noch kein Angebot seitens der Arbeitgeber, was die aktuelle Situation weiter verschärft hat.
Erhebliche Einschränkungen im Linienverkehr
Die Auswirkungen des Streiks werden nicht nur in Waiblingen, sondern auch in Backnang zu spüren sein. Niklas Hetfleisch, Sprecher des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), rechnet mit erheblichen Einschränkungen im Linienverkehr. Detaillierte Informationen über die genauen Auswirkungen stehen derzeit noch aus, da Rückmeldungen der betroffenen Busunternehmen ausstehen.
Die VVS hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Fahrgäste auf die veränderten Bedingungen aufmerksam zu machen. Fahrgäste werden dazu angehalten, ihre Reiseverbindungen über die VVS-App oder die VVS-Website zu überprüfen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Bestreikte Linien werden aus der Fahrplanauskunft entfernt. Während der Streikphase empfiehlt die VVS alternative Verkehrsmittel wie Fahrräder oder Carsharing. (Stuttgarter Zeitung)
Reaktionen und Stellungnahmen
Der Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) kritisiert die Streikaufrufe von Verdi als überzogen. Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin des WBO, weist darauf hin, dass die Tariflöhne in den letzten 24 Monaten um etwa 15 Prozent gestiegen sind. Der Verband hat ein Angebot zur Lohnerhöhung über drei Prozent ab April 2025 unterbreitet, das jedoch auf breite Ablehnung bei den Beschäftigten stößt.
Mit den aktuellen Warnstreiks fordert Verdi nicht nur faire Löhne, sondern versucht zudem, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Da die Auswirkung dieser Streiks auch andere Bundesländer betrifft, wie z. B. Bayern und Nordrhein-Westfalen, ist dies nur ein Teil eines größeren Konfliktes im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Hier wird weiterhin auf eine Einigung gehofft, während der Zeitraum bis zu den nächsten Verhandlungsgesprächen genutzt wird, um weiteren Druck auszuüben. (Tagesschau)