
Am 6. Februar 2025 hat Borussia Dortmund überraschend Sven Mislintat als technischen Direktor entlassen. Die Mitteilung über diese Entscheidung wurde von Lars Ricken, dem Sport-Geschäftsführer des Vereins, persönlich übermittelt. Mislintat hatte nur zehn Monate in dieser Rolle verbracht und folgte damit auf eine turbulente Phase innerhalb des Vereins, die durch die gleichzeitige Entlassung des Cheftrainers Nuri Sahin gekennzeichnet war. Sahin hatte in seinem letzten Monat nur einen Sieg aus neun Spielen erreichen können und wurde am 22. Januar 2025 entlassen, als Dortmund auf dem zehnten Platz in der Bundesliga war.
Die Entscheidung, Mislintat zu entlassen, fällt zudem in eine kritische Zeit für den BVB, der derzeit auf dem 11. Platz in der Bundesliga steht. Mit einem Heimspiel gegen Stuttgart am kommenden Samstag versucht der Verein, die Wende zu schaffen und Vertrauen in die sportliche Führung zurückzugewinnen. Ricken hatte noch am 4. Februar in einer Pressekonferenz keine klare Unterstützung für Mislintat signalisiert, was die Gerüchte über ein angespanntes Verhältnis zwischen Mislintat und Sportdirektor Sebastian Kehl weiter anheizte.
Interne Konflikte und Machtkämpfe
Mislintats Entlassung ist das Ergebnis eines komplexen internen Machtkampfes im Verein. Es wird berichtet, dass Mislintat und Kehl eine angespannte Beziehung hatten, die durch unterschiedliche Vorstellungen über die sportliche Ausrichtung und Entscheidungsfindung geprägt war. Mislintat soll außerhalb seines Verantwortungsbereichs agiert und versucht haben, in die Position des Sportdirektors vorzudringen, was schließlich zu seiner Entlassung führte.
Als Chefscout von 2006 bis 2017 erfreute sich Mislintat bei Dortmund eines guten Rufs, nachdem er Talente wie Robert Lewandowski und Ousmane Dembélé entdeckt hatte. Nach seinem Rücktritt von Arsenal, wo er für seine Verpflichtungen in der Kritik stand, kehrte er 2024 zu Dortmund als technischer Direktor zurück. Zuvor hatte er jedoch turbulente Zeiten bei Ajax und dem VfB Stuttgart erlebt, die ebenfalls von internen Konflikten und fanseitiger Frustration geprägt waren.
Zukünftige Perspektiven für den BVB
Die Entlassung von Mislintat könnte die Dynamik innerhalb des Vereins nachhaltig beeinflussen. Der langjährige CEO Hans-Joachim Watzke wird den Verein zudem im Sommer 2025 verlassen, was die Unsicherheit rund um die sportliche Führung weiter verstärkt. Ricken, der im Mai 2024 das Amt des Sport-Geschäftsführers übernommen hatte, steht an einem kritischen Punkt seiner eigenen Karriere, nachdem er seinen Vertrag bis 2027 verlängert hatte. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie der BVB auf die Herausforderungen reagiert und sich neu aufstellt.
Am 7. Februar 2025 bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen die sportliche Leitung des BVB treffen wird, um die aktuelle Lage zu verbessern und die anfänglichen Ambitionen für die Saison 2024-2025 zu erfüllen.