
Drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen wurden am Landgericht Düsseldorf zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, eine Reihe islamistisch motivierter Terroranschläge geplant zu haben. Zu den geplanten Zielen zählten Kirchenbesucher sowie Polizeireviere, wobei die Verurteilung auf einer Verabredung zum Mord basiert. Laut lvz.de kam der entsprechende Entschluss Ende März 2024, nachdem die Jugendlichen über IS-Propaganda im Internet radikalisiert worden waren.
Im Rahmen dieses Verfahrens wurden ein 16-jähriger Junge aus Lippstadt, ein 16-jähriges Mädchen aus Düsseldorf und ein 17-jähriges Mädchen aus Iserlohn verurteilt. Einem weiteren 16-jährigen Jugendlichen aus Ostfildern wurde bereits zuvor eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung auferlegt, weil er bereit war, einen gemeinschaftlichen Mord zu begehen.
Geplante Anschlagsziele und Mittel
Die Pläne der Jugendlichen umfassten ursprünglich Anschläge auf Hauptbahnhöfe, Gerichtssäle sowie Polizeistationen in mehreren deutschen Städten, darunter Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Iserlohn und Stuttgart. Letztendlich entschieden sie sich, in Polizeireviere, Kirchen oder Synagogen einzudringen und diese mit Molotowcocktails in Brand zu setzen. Darüber hinaus hatten sie vor, Schuss- und Stichwaffen zu verwenden, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten. Dies alles wurde zusätzlich durch ihre Recherche nach Bombenbauanleitungen belegt.
Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, was auf das junge Alter der Angeklagten zurückzuführen ist. Einige der Angeklagten konnten darüber hinaus wegen Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verurteilt werden. Die Verteidigung plant, gegen das Urteil Revision einzulegen und eine Haftbeschwerde anzustreben. Seit Ostern 2024 befinden sich die Jugendlichen in Untersuchungshaft, nachdem sie vor etwa elf Monaten festgenommen worden waren, wie zeit.de berichtet.
Radikalisierung durch IS-Propaganda
Die Radikalisierung der Jugendlichen ist ein besorgniserregendes Phänomen, das durch den Konsum von Propaganda des „Islamischen Staates“ im Internet gefördert wurde. Dies zeigt, wie effektiv und gefährlich digitale Plattformen für die Verbreitung extremistischer Ideologien sein können. Studien, wie die von Schirin Amir-Moazami, stellen fest, dass Jugendliche oft durch Online-Inhalte in ihrer Identitätsfindung beeinflusst werden, was zu einem Übertritt in extremistische Milieus führen kann. Die vorliegende Situation verdeutlicht die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen gegen solche Radikalisierungsprozesse, wie sie auf bpb.de thematisiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Fall nicht nur die Gefahren der Extremismusförderung im Internet aufzeigt, sondern auch die Notwendigkeit, präventiv gegen solche Entwicklungen vorzugehen, um künftige Anschläge zu verhindern.